Gegner-Check: VfL Osnabrück will den freien Fall stoppen

Mit Rückschlägen kennen sie sich beim VfL Osnabrück aus. Der niedersächsische Traditionsverein, der an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen oft für tolle Stimmung sorgt, musste schon einige Niederlagen verarbeiten. Momentan ist die beim VfL bekannte „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ wieder mal gefragt. Vor dem Gastspiel des MSV Duisburg im Stadion an der Bremer Brücke am Samstag (14.00 Uhr) mussten die Osnabrücker fünf Niederlagen in Serie einstecken.

Zwei der fünf Pleiten kassierte Osnabrück im eigenen Stadion: 0:1 gegen Fortuna Köln und 0:4 gegen Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Doch beim jüngsten Auswärtsmatch gegen RW Erfurt präsentierten sich die Niedersachsen trotz der 1:3-Niederlage schon wieder im Aufwärtstrend. Die Gäste versteckten sich keineswegs und hatten unmittelbar vor dem ersten Tor für Erfurt durch David Pisot eine Großchance. Die Osnabrücker wurden aber für ihr Engagement bis in die Schlussphase nicht belohnt und verloren in der Tabelle den Kontakt zur Aufstiegszone, die sich in der Winterpause noch in Sichtweite befand.

Davon will sich beim VfL aber niemand verrückt machen lassen. In der Saison-Zielsetzung war der Aufstieg nie als zwingendes Ziel vorgesehen. Die Erwartungshaltung bewegt sich im Umfeld aufgrund der Zweitliga-Vergangenheit zwar auf einem etwas höheren Niveau, doch an der Grenze Niedersachsens wissen sie die Situation auch gut einzuschätzen. Bereits im Vorjahr gelang es Trainer Maik Walpurgis eine Mannschaft zusammenzustellen, die für Überraschungen sorgen konnte. In dieser Saison soll das Team kontinuierlich für die Zukunft weiter entwickelt werden. „Wir verfügen jetzt über eine Mannschaft, die sämtliche taktische Basics und das System verinnerlicht hat. Ich bin optimistisch, dass diesmal ein großer Teil des Teams zusammenbleiben wird“, äußerte sich Trainer Walpurgis bereits in der Winterpause.

An einer guten Basis soll weiter gearbeitet werden. Zunächst soll gerade die Abwehr wieder an Stabilität gewinnen. In den bisherigen 26 Saisonspielen musste der VfL bereits 42 Gegentore schlucken. Die 37 erzielten Treffer sind demgegenüber allerdings ein ordentlicher Wert.

Ein Stück Tradition sind die Spiele zwischen Lila-Weißen und den Zebras, bei denen - zumeist in der 2. Liga - stets eine prickelnde Atmosphäre herrschte. Insgesamt 23 Duelle wurden seit 1982 ausgetragen. Fast alle waren extrem spannend, 16 dieser Spiele gewann der MSV, drei Partien konnte Osnabrück siegreich gestalten. Alle Drittliga-Partien gingen übrigens an den MSV. Das Hinspiel entschied Duisburg mit 3:0 für sich. Torschützen: Kevin Scheidhauer, Sascha Dum und Nico Klotz. In der Vorsaison gewannen die Zebras beide Partien durch Treffer von Michael Gardawski und Branimir Bajic jeweils mit 1:0.

DER TRAINER: Maik Walpurgis weiß, wie erfolgreiche Mannschaften entwickelt werden. Die Sportfreunde Lotte führte er bereits durch kontinuierliche Aufbauarbeit an die Spitze der Regionalliga West. Nur ein paar Meter jenseits der Landesgrenze soll er nun beim VfL Osnabrück ein Team formen, dass mittelfristig weiter nach oben kommen kann. Der 41-Jährige, der vor der Zeit in Lotte als Nachwuchscoach in Ostwestfalen arbeitete, gilt als ebenso emotional an der Seitenlinie, wie sachlich in der Spielanalyse.

DER STAR Nach sieben Jahren ist Addy-Waku Menga vergangenen Sommer heimgekehrt nach Osnabrück. Bereits bis 2007 war der Offensivspieler sechs Spielzeiten beim VfL aktiv und begeisterte das Publikum. Rund 300 Einsätze in den höchsten deutschen Ligen hat er mittlerweile absolviert (darunter zwölf Bundesligaspiele für Hansa Rostock) und ist in dieser Saison mit elf Treffern bester VfL-Torschütze.

DIE GESCHICHTE Der Kult-Klub von der Bremer Brücke rangiert auf dem 8. Platz der Ewigen Zweitliga-Tabelle (23 Jahre Zugehörigkeit), schwebte gefühlt aber stets zwischen den Ligen. Viele Abstiege musste der 1899 gegründete Klub verkraften, stand aber immer wieder auf und trotzte auch regelmäßig diversen Sparzwängen. Bis 1963 gehörte der VfL zu den Aushängeschildern des norddeutschen Fußballs. Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war der 5:4-Sieg beim FC Bayern München im DFB-Pokal (1978).

http://www.vfl.de/

Mitglied werden

Jetzt Streifen Zeigen!
Leben. Liebe. Leidenschaft. MSV

Zur Anmeldung