Ein steiniger Weg

MSV II empfängt Germania Dattenfeld

Denis Pozder hat es nicht immer leicht gehabt in seinem noch jungen Leben. Da war zum einen der Abschied aus dem elterlichen Haus nach Frankreich. Der FC Metz warb damals um die Dienste des Jugendspielers vom KFC Uerdingen. „Metz hat eines der besten Fußballinternate in Europa. Mein Vater meinte, dass ich den Schritt auf jeden Fall wagen musste”, erklärte der 19-Jährige mit dem nötigen Abstand.

 

Denn glücklich wurde der Stürmer in der fremden Umgebung offenkundig nicht. Das Heimweh führte Pozder nun zurück ins Ruhrgebiet zum MSV Duisburg. Doch auch dort hatte es der talentierte Nachwuchskicker zunächst nicht gerade einfach. Im System von Ex-Coach Manfred Stefes war nur Platz für eine Spitze, die hieß Simon Terodde. Für Pozder blieb meist nur der ungeliebte Platz auf der Bank.

 

Am Verhältnis der beiden Konkurrenten änderte sich indes nichts. „Simon und ich haben uns immer super verstanden”, sagt der 19-Jährige, der sich beim Kollegen Tipps holte. „Ich habe mir schon angeschaut, wie er sich bewegt und in gewissen Situationen den Ball abschirmt”, so Pozder, der fortan zeigen muss, dass er sehr schnell gelernt hat. Denn Terodde wurde bekanntlich zum Drittligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. „Dass freut mich natürlich sehr für Simon, der nun die Chance hat, sich auf einem höheren Niveau zu präsentieren”, so der Bosnier.

 

Doch auch er kann sich gewiss freuen. Denn nachdem der MSV II auf dem Wintertransfermarkt nicht mehr aktiv wurde, ist nun Pozder im Sturmzentrum erste Wahl. Werbung in eigener Sache betrieb „Pozze” bereits im ersten Rückrundenspiel, als er den Nachbarn Rot-Weiss Essen II mit einem Hattrick fast im Alleingang aus dem Stadion schoss. „In der ersten Halbzeit lief es nicht so gut, dafür in der zweiten umso besser”, erklärte der Angreifer nach der Partie.

 

Dass dies keine Eintagsfliege war, bestätigte Pozder nur eine Woche später beim Tabellenführer Westfalia Herne. Auch da gelang dem 19-Jährigen ein Treffer, bereits sein Siebter in dieser Spielzeit.

 

Sein Ziel ist schnell und klar definiert: „Ich will Profi werden.” „Am liebsten natürlich beim MSV”, so Pozder, der eigens für seinen großen Traum nach dem Realschulabschluss die Schule beendete. „Jetzt kann ich mich ganz auf das Fußballspielen konzentrieren.” Sein Vorbild ist seit einiger Zeit Vedad Ibisevic, mit 18 Toren für Sensations-Aufsteiger Hoffenheim die Bundesligaentdeckung der Hinrunde. „Er hat quasi aus dem Nichts den ganz großen Durchbruch geschafft”, ist Pozder beeindruckt. Und in ein paar Jahren soll dann der Name Denis Pozder in der Bundesliga auftauchen. Wie Sänger Xavier Naidoo jedoch in seinem Kultlied bereits anmerkte, „dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer.” Doch ein Ibisevic zeigt, wie schnell es gehen kann. Vor allem mit der richtigen Einstellung und mit dem nötigen Talent - letzteres besitzt Pozder in jedem Fall.

 

Am kommenden Sonntag (15 Uhr, Westender Straße) treffen Pozder & Co. auf Germania Dattenfeld. Seit sechs Spielen ist die Elf von Trainer Michael Boris sieglos, dennoch warnt MSV-Coach Uwe Schubert vor Überheblichkeit: Das macht die Sache für uns nicht leichter", so der Fußballlehrer, der einen hungrigen Gegner erwartet. Dennoch gilt es für den MSV II, nach der bitteren 1:3-Pleite beim Tabellenführer Westfalia Herne wieder in die Spur zu finden. "Wir wollen die drei Punkte. Dass ist doch klar", so Schubert.

Ob die Partie derweil angepfiffen wird, steht derzeit noch nicht fest. „Wir hoffen alle, dass die Partie stattfinden wird. Momentan sieht es so aus, als könnten wir spielen”, so Schubert, der die ständigen Spielausfälle allmählich leid ist. „Das führt nicht gerade dazu, dass wir in den Rhythmus finden.”

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