Was für ein Spiel - was für eine Dramatik. Sechs Tore, zwei Mal Rot, die Zuschauer, die den Weg an die Westender Straße gefunden hatten, wurden für ihr Kommen mehr als belohnt.
Am Ende trennte sich der MSV Duisburg II und der 1. FC Kleve mit 3:3.
Bereits nach sieben Minuten wurde der Torreigen eröffnet. Nachdem die Schussversuche von Moussa Kabore gleich zwei Mal abgeblockt wurden, saß der Dritte von Saban Ferati. Doch der Treffer war nicht etwa eine Befreiung für die Zebras, vielmehr entpuppte sich das frühe 1:0 als Weckruf für die Gäste aus Kleve. Vor allem vom glänzend aufgelegten Marek Klimczok angeführt, starteten die Gäste in der Folge einen wahren Sturmlauf. Nach einer Flanke von Patrick Behrendt landete die Kugel vor den Füßen von eben diesem Klimczok, der aus 15 Metern keine Probleme hatte - 1:1. (22.) Nur zwei Minuten später bediente Klimczok mit einem Zuckerpass den startenden Marius Sowislo, der zur Gästeführung einschob.
Doch das Scheibenschießen, begünstigt von zwei indisponierten Abwehrreihen, ging nahtlos weiter. Dieses Mal waren die Zebras wieder an der Reihe. Eine Super-Freistoßkombination über Alon Abelski, Tanju Öztürk und Luka Odak landete bei Denis Pozder, der ins leere Tor locker einschob. Ausgleich. (33.) Doch das war längst noch nicht der Schlusspunkt einer verrückten ersten Halbzeit. Nach einem perfekten Konter der Gäste musste Stürmer Benedikt Koep aus fünf Metern nur noch einschieben, traf jedoch nur den Querbalken - Glück für die Zebras. Das Glück blieb Raphael Koczor eine Minute vor dem Pausentee verwehrt. Der Keeper riskierte im Laufduell mit dem völlig freien Koep alles, verlor jedoch auch selbiges - Rote Karte.
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Torszenen im Minutentakt. Beide spielten buchstäblich mit offenem Visier. Ein Befreiungsschlag von Stephan Hennen landete in den Lauf von Ferati, der im Laufduell mit Behrendt Sieger blieb und den Ball traumhaft über Kleve-Keeper Dominik Schütz lupfte - ein tolles Tor. Doch nur eine Minute später hätte es beinahe auf der Gegenseite geklingelt. Nach einem Freistoß von Klimczok köpfte Koep wieder ans Aluminium. Drei Minuten später war es dann doch so weit. Ein langer Freistoß von Adrian Mahr landete auf dem Kopf von Ercan Sendag, der aus fünf Metern keine Probleme hatte. Die MSV-Abwehr schaute nur zu. Coach Markus Reiter bemängelte das naive Abwehrverhalten hinterher. „Da stellen wir uns natürlich sehr ungeschickt an. Letztendlich können wir jedoch mit dem Punkt zufrieden sein“, erklärte Reiter nach den 90 turbulenten Minuten. Tore fielen indes nicht mehr, einzig in Sachen Platzverweisen tat sich noch etwas. Auch hier stand es nach 90 Minuten Unentschieden. Behrendt sah nach einem Foul an Ferati Rot. (68.).
Am kommenden Mittwoch geht es für die Zebras bereits weiter. Um 19 Uhr gastiert der MSV II bei der SG Wattenscheid 09.
MSV II: Koczor - Basol, Theißen, Tietz, Hennen (75. Martinovic) - Öztürk, Abelski, Ferati, Odak - Pozder (85. Helwig), Kabore (45. Weichelt).
Tore: 1:0 (7.) Ferati, 1:1 (22.) Klimczok, 1:2 (24.) Sowislo, 2:2 (33.) Pozder, 3:2 (57.) Ferati, 3:3 (61.) Sendag.