Geballte Kern-Energie: „Sind in Top-Ausgangslage“

Hätte es mit der Fußballerkarriere nicht geklappt, wäre Benjamin Kern beruflich wohl im kaufmännischen Bereich gelandet. „Mich interessiert auch die Finanzbranche“, sagt er. Zum Glück ist er Fußballer geworden …

Und kann somit den MSV Duisburg nach vorne bringen. Nicht nur seine Standards sind geballte Energie. Was 1,70 Meter bewirken können, erzählt er vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin im Interview mit msv-duisburg.de.

Benjamin, vor dem Pokal-Halbfinale stehen die Partien gegen Union Berlin und Oberhausen auf dem Programm. Wie schwer fällt es Dir, das Cup-Highlight vorerst verdrängen zu müssen?

Ich muss nichts verdrängen, weil jedes Spiel in der 2. Liga eine besondere Partie ist, in der es drei Punkte gibt. Wir sind in einer Top-Ausgangslage, spielen eine gute Saison und wollen das auch so zu Ende bringen. Ehrlich, ich denke momentan zu keiner Sekunde an das Pokal-Halbfinale. Wir wollen zunächst Union Berlin schlagen und unsere gute Heimbilanz mit den sensationellen Fans im Rücken ausbauen.

Im Fragebogen des MSV-Saisonheftes hast Du auf die Frage nach Deinem ersten Autogramm gesagt, dass Du dich dabei sehr unwohl gefühlt hast. Bist Du eher ein zurückhaltender Typ?

Eigentlich nicht. Ich sehe mich aber nicht als außergewöhnliche Persönlichkeit. Ich kann halt was ganz gut, und das ist der Fußball. Andere Menschen können dafür andere Dinge wesentlich besser als ich. Deshalb sehe ich mich nicht als besser oder schlechter als jeder andere Bürger, der normal zur Arbeit geht. Wenn ich aber jemandem eine Freude machen kann, gebe ich auch gerne ein Autogramm.

Zwischen Deinen Stationen Augsburg und Duisburg lag ein viermonatiger Aufenthalt beim Absteiger RW Ahlen, mit dem Du im Vorjahr viele Partien verloren hast. Wie hast Du den Kontrast erlebt, beim MSV häufiger auf der Seite der Sieger zu sein?

Ahlen war für mich eine wichtige Station, weil ich zuvor drei Monate verletzt war. Dort bekam ich die Chance, mich wieder zu zeigen und auch für den MSV interessant zu machen. Es war eine prägende Erfahrung, ich freue mich aber, dass wir als Mannschaft jetzt viele Spiele gewinnen.

Entschuldigung, wir wollen Dich nicht klein reden: Aber ist der Kämpferaspekt nicht auch ausgeprägt, weil Du Dich mit deinen 1,70 Meter immer gegen die Großen behaupten musst?

Kämpfen klingt aber so abgedroschen. Mit der Zeit lernst du, wie du dich in den Zweikämpfen anzustellen hast. Das hat nicht wirklich was mit kämpfen zu tun, sondern eher mit Cleverness. So viele Zweikämpfe verliere ich schließlich auch nicht. Natürlich musst Du als kleinerer Spieler robust sein. Ein Jugendtrainer hat mir mal gesagt, dass es keine kleinen oder große Spieler gibt, sondern nur gute oder schlechte. Das habe ich mir gemerkt.

Deinen über 100 Zweitliga-Einsätzen stehen nur zwei Tore gegenüber. Darfst Du nicht in den gegnerischen Strafraum?

Doch, ich darf schon Tore schießen, aber auf meiner Position an der Außenlinie habe ich selten Gelegenheit dazu. Es ist außerdem auch nicht wichtig, wer die Tore schießt. Solange ich welche vorbereiten kann, bin ich zufrieden.

Welchen Anteil am Erfolg hat die tolle Stimmung, die von den MSV-Fans entfacht wird?

Du merkst auf dem Platz, dass die Fankultur in Duisburg über Jahre gewachsen ist. Der MSV hat einen großen Stellenwert in der Stadt. Das spürst du einfach. Es macht Spaß, hier zu spielen.

Das komplette Interview mit Benjamin Kern gibt’s im ZebraMagazin zum Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin ab Freitag in den ZebraShops und am Spieltag in der Schauinsland-Reisen-Arena.

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