Braunschweig im Check: Kein gewöhnlicher Aufsteiger

Mit dem Traditionsverein Eintracht Braunschweig stellt sich am 15. Spieltag alles andere als ein gewöhnlicher Aufsteiger in Duisburg vor. Die Niedersachsen gehören seit vielen Jahren zu den beliebtesten Vereinen in Deutschland – und untermauern diesen Ruf momentan durch ihr beherztes Auftreten. Schnell konnten die Braunschweiger sich aus der Abstiegszone befreien und sind auf dem Weg, an noch bessere Zeiten anzuknüpfen.

Saisonverlauf

Der Saisonstart verlief für den Aufsteiger geradezu ideal. In den ersten zehn Spielen kassierten die Braunschweiger nur eine Niederlage und feierten unter anderem Siege gegen 1860 München und St. Pauli. Zuletzt wurde auch in Fürth gewonnen. Damit wurde direkt ein großer Vorsprung auf die Abstiegszone erzielt. Die Eintracht hat bereits 22 Punkte, kann befreit aufspielen – und macht das in der Regel auch.

Die Ausgangslage

Wer aufsteigt, will zunächst einmal drin bleiben. Das gilt auch für Eintracht Braunschweig – und die Vorrausetzungen waren für die Niedersachsen von Beginn an optimal. Bereits sechs Spieltage vor Saisonende stand der Traditionsverein in der 3. Liga als Aufsteiger fest. Das bescherte viel Planungssicherheit, die Trainer Thorsten Lieberknecht nutzen konnte. „Für uns ist es eine große Herausforderung, diese Liga anzunehmen. Für viele Spieler gehen auch Kindheitsträume in Erfüllung“, sagte der Coach.

Trainer & Team

Als Spieler war Thorsten Lieberknecht zumeist in der 2. Liga vor allem für Mainz 05 im Einsatz. 2003 wechselte er aber nach Braunschweig. Zunächst als Spieler am Start, übernahm er 2008 den Trainerposten und führte den Klub beständig nach oben. Lieberknecht verfügt über ein gewachsenes Team, dass im Sommer nicht durch Stars verstärkt wurde. Stattdessen wurde auf die neuen Spieler Nico Zimmermann (Saarbrücken), Gianluca und Raffael Korte (Mechtersheim), Oliver Petersch (Oberhausen), Marcel Correia (Kaiserslautern) und Pierre Merkel (SC Idar-Oberstein) gesetzt.

Stärken & Schwächen

Immer im Auge zu behalten ist Routinier Dennis Kruppke, der unter anderem mit dem Ex-Duisburger Mirko Boland eine schlagkräftige Offensive bildet. Braunschweig überzeugte bisher zumeist durch stabile Auftritte, die auch mit einem guten Teamgeist zu erklären sind. Schwächen sind in diesem Gebilde nur bedingt auszumachen.

Historie & Gegenwart

Nicht nur Paul Breitner spielte einst für die Braunschweiger, die 1973 als erste deutsche Fußballmannschaft mit Trikotwerbung („Jägermeister“) aufliefen. Deutscher Meister wurde der Klub mit dem Löwen im Wappen 1967. Satte 20 Jahre war die Eintracht in der Bundesliga dabei. Obwohl man zuletzt eher zwischen Zweit- und Drittklassigkeit pendelte, ist die Begeisterung rund um den Verein sehr hoch. Mit durchschnittlich 17.000 Zuschauern hat die Eintracht bereits in der vergangenen Drittliga-Saison ihren Ruf als Zuschauermagnet bestätigt. Die Euphorie wächst täglich weiter an.

Spiele & Spieler

49 Pflichtspiele wurden bislang zwischen Duisburg und Braunschweig ausgetragen. Lange Jahre standen sich die Kontrahenten in der Bundesliga gegenüber, seit 1985 gab es rasante Zweitliga-Duelle. Hinzu gesellen sich drei Partien im DFB-Pokal. Die Gesamtbilanz ergibt ein leichtes Plus für den MSV. 17 Spiele konnten die Zebras gewinnen, ebenso viele Partien endeten Remis, in 15 Spielen ging Braunschweig als Sieger vom Platz. In Duisburg konnte der MSV zwölf Spiele gewinnen, bei drei Heimniederlagen.

Am 16. November 1963 gab es den ersten Vergleich, der in Braunschweig mit einer Nullnummer endete. Das Rückspiel in der Bundesliga-Gründungssaison gewannen die Zebras 5:1. Horst „Pille“ Gecks und Gustav Walenciak steuerten je einen Doppelpack bei, hinzu kam ein Eigentor des Braunschweigers Jäcker. Sehr unterhaltsam war es auch am 2. März 1982. Braunschweig führte im Wedau-Stadion bereits mit 2:0, doch nach der Pause schlug der MSV zurück. Dem Treffer von Thomas Kempe in der 46. Minute ließen Uwe Helmes, Ennatz Dietz, Manfred Dubski und erneut Kempe weitere Tore zum 5:2-Sieg folgen.

Der MSV freut sich, dass Braunschweig einen waschechten Niederrheiner mitbringt, der einst im Nachwuchs der Zebras ausgebildet wurde. Mirko Boland stammt aus Rees und war von 2004 bis 2008 an der Westender Straße aktiv. Den dauerhaften Sprung ins Profiteam schaffte er nicht, dafür erwies sich der Wechsel zum damaligen Drittligisten Braunschweig als Karriere-Sprungbrett. Der Mittelfeldakteur wurde bei der Eintracht sofort Stammspieler und hatte vergangene Saison seinen Anteil am Aufstieg der Niedersachsen. Auch in der 2. Liga überzeugt Boland mit starken Leistungen.


















 


















 

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