Unsere Aufstiegs-Serie: Zurück in die Zukunft (6)

Acht Spiele vor Saisonende lagen die Zebras auf Platz drei, punktgleich mit dem Vierten, den Stuttgarter Kickers, und drei Punkte hinter Holstein Kiel, die auf dem zweiten Platz rangierten. Der MSV war auf dem Weg zum Aufstieg und musste Anfang April gegen Hansa Rostock spielen!

„Unter Karsten Baumann ist der FC Hansa gut ins neue Jahr gestartet – Fünf Siege aus acht Spielen ist eine super Bilanz. Wir sind gewarnt“,  schätzte Lettieri die Lage vor dem Spiel gegen die Hanseaten ein. Das Spiel endete 2:2 – Punkteteilung. „Leider haben wir den ein oder anderen Patzer gemacht, deshalb ist es uns nicht gelungen, alle Punkte hier zu behalten“, bemängelte Lettieri das Ergebnis.

Im nächsten Spiel trafen die Meidericher auf die Reserve des VfB Stuttgart. Beim Stand von 2:0 sah Torhüter Michael Ratajczak in der 84. Minute die Rote Karte – da Lettieri schon dreimal gewechselt hatte, blieb dem Coach keine andere Möglichkeit als Stürmer Kevin Scheidhauer ins Tor zu schicken. Der hielt den fälligen Elfmeter nicht, spielte nicht zu Null und regte sich darüber auf – er sollte der einzige Torwart bleiben, der in jeder Partie, die er zwischen den Pfosten stand, einen Gegentreffer hinnehmen musste ... Die drei Punkte brachte der MSV aber trotzdem heim nach Duisburg.

Nach zehn Zählern aus den vier Spielen fanden sich die Zebras auf Platz drei wieder und trafen am nächsten Wochenende zuhause auf den FC Energie Cottbus. Die Zebras zeigten eine gute Leistung, gewannen 3:2 und blieben weiter als einziges Team daheim Stadion ungeschlagen.

Das schwere Auswärtsspiel in Dresden gewannen die Zebras ebenso (2:0) wie das Heimspiel gegen Preußen Münster (2:1). Die Bilanz der letzten sieben Spiele ließ sich sehen lassen: 19 Punkte, 16:7 Tore. Da Holstein Kiel gegen Arminia Bielefeld Unentschieden spielte, zogen die Meidericher an den Norddeutschen vorbei und eroberten Platz zwei. Die Saison spitzte sich auf ein Finale in der Schauinsland-Reisen-Arena am vorletzten Spieltag zu. Dann sollte der MSV nämlich im direkten Duell auf den Konkurrenten Kiel treffen.

Davor stand das Auswärtsspiel in Erfurt an. Die Devise: Die gute Ausgangslage nicht verbummeln, um als Zweiter in das wichtige Spiel gegen Kiel zu gehen. Die Zebras zeigten ein gutes Spiel und gewannen gegen Erfurt souverän mit 2:0. Da Kiel gegen Fortuna Köln 4:0 gewann, blieb die Konstellation gleich – der MSV hatte weiter einen Punkt Vorsprung  vor den Störchen und es kam zum Aufstiegsknaller am 37. Spieltag.

„Am Samstag werden Kleinigkeiten über den Ausgang der Partie entscheiden. Jeder muss alles geben, damit wir das Spiel gewinnen“, gab Lettieri als Marschroute für seine Mannschaft aus. Das letzte Heimspiel hielt für die Zebras eine atemberaubende Atmosphäre bereit. 31.002 Zuschauer wollten das Aufeinandertreffen zwischen dem Zweiten und dem Dritten sehen - und wurden nach zehn Minuten geschockt. Maik Kegel brachte die Störche aus Kiel durch einen direkten Freistoß mit 1:0 in Führung. Die Zebras nun traumatisiert? Keinesfalls!

Zehn Minuten später drehten die Meidericher das Spiel innerhalb 120 Sekunden. Zuerst traf Enis Hajri, nachdem er von Martin Dausch schön frei gespielt wurde. Danach versenkte Michael Gardawski den Ball mit dem Kopf zum 2:1! Nur weitere fünf Minuten später brachte erneut Gardawski eine Flanke von Kevin Wolze im Tor unter und erhöhte auf 3:1 – gleichzeitig der Endstand, obwohl Kiel in der zweiten Hälfte nochmal Druck aufbaute.

Nach dem Abpfiff kannten die Emotionen keine Grenzen! Der MSV war nach zweijähriger Abstinenz wieder zurück in der 2. Bundesliga - und das schon vor dem letzten Spieltag! Die Spieler feierten die erfolgreiche Saison, flogen zum spontanen Teambuilding und „Trainingslager“ nach Mallorca. Die Trainingseinheiten wurden von den späten Abendstunden bis in den frühen Morgen absolviert. Angesichts der heißen Temperaturen sehr nachvollziehbar ...

Nachdem auch das letzte Saisonspiel in Wiesbaden (0:1) absolviert war, feierte der MSV mit 10.000 Fans am Pfingstsonntag auf dem Duisburger Rathausplatz den Aufstieg. Zum Abschluss der 3.Liga-Saison bedankten sich Spieler, Trainer und Betreuer für die herausragende Unterstützung von den Rängen. Die letzten Worte der Saison rief Aufstiegstrainer Lettieri der euphorisierten Masse entgegen: „Wer hat die geilsten Fans im Land?“ – NUR DER MSV!

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