Ivos Tagebuch

Vereister Flügel und brennende Muskeln

Er ist das dienstälteste Zebra und seit zwei Spielzeiten auch Kapitän der Mannschaft. Seine Stärke gerade bei Standardsituationen sicherte dem MSV oft entscheidende Punkte in wichtigen Spielen. Ivica Grlic erlebt sein x-tes Trainingslager in dieser Woche und schildert im Internet seine Erlebnisse in Belek. Auf geht’s am heutigen Abflugtag.

 

 

Hallo Duisburg, hallo MSV-Fans,

 

Seit zwei, drei Tagen wurden besonders meine Kinder wieder unruhig. Dass der Papa zehn Tage weg ist finden die beiden (4 und 11 Jahre) nicht toll. Und meine Frau natürlich auch nicht. Außerdem sind noch alle erkältet. Aber sie kennen es ja nicht anders. Kurz nach dem Jahreswechsel geht sie wieder los. Die Schinderei für die Rückrunde, in der wir einiges aufholen und besser machen wollen. Spätestens als um 6 Uhr der Wecker klingelt gibt es kein Entkommen mehr. Die Koffer sind bereits vor zwei Tagen mit unseren Zeugwarten und den Physiotherapeuten in die Türkei gebracht worden. Über 1000 kg Gepäck, inclusive unseren privaten Sachen und den Trainingsmaterialien. So haben wir am Abflugtag einen reibungsloseren Ablauf. Und mir bleibt Zeit, um ein letztes Frühstück vorzubereiten und meine Tochter zur Schule zu fahren.

Dann hole ich Gordon Schildenfeld ab, der sich immer besser einlebt und auch schon etwas deutsch spricht. Wenn ich kann helfe ich ihm, da wir beide kroatisch sprechen. Heute muss ich aber noch ganz anders helfen. Der Trainer hat entschieden, dass wir während der Reise nach Belek die Vereinskrawatte tragen. Ich habe gehört, er hat mindestens zehn binden müssen, für die, die nicht soviel Erfahrung darin haben - ich lege die elfte drauf für meinen Reisepartner. Mittlerweile im Flugzeug angekommen kommt es zur ersten Verzögerung. Der rechte Flügel der Maschine muss enteist werden. Aus zehn Minuten wird eine Stunde. Aber als der „Vogel“ sich endlich auf die Reise macht schläft schon die halbe Mannschaft. Nach fast einer Woche mit Erkältung und leichter Grippe fallen mir auch die Augen zu – für gut zwei Stunden.

Trotz der Verspätung und der einbrechenden Dunkelheit kurz nach der Ankunft in Antalya geht es bei 15 Grad direkt auf den Rasen. Kurze aber intensive 45 Minuten zur „Lockerung“. Ich habe das Gefühl, dass der Trainer es unbedingt wissen will. Schon nach diesen ersten 45 Minuten. Oder besser gesagt, dass uns in wenigen Tagen ordentlich die Muskeln brennen werden. Aber das muss auch so sein in den Tagen der Vorbereitung. Nach dem Abendessen noch ein kurzer Rundgang durch dieses gigantisch große Hotel. Mir begegnet ein riesiger "Kleiderschrank" - Jan Koller. Er ist mit seinem russischen Klub Samara auch im Hotel. Im Hotel fehlt es an nichts. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr. I

ch bin mir sicher, dass das gesamte Team gleich in die Betten fallen wird. Um 22:30 Uhr ist offizielle Bettruhe, um 7 klingelt morgen der Wecker, bevor es um 7:30 Uhr zur ersten von drei Einheiten auf den Platz bzw. auf die Laufstrecke geht. Morgen kann ich eine Stunde länger schlafen. Ich werde es ausnutzen. Denn ab morgen ist Schluss mit lustig. Doch davon morgen mehr…

 

Jetzt erst mal gute Nacht,

 

Euer IVO

 

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