Die Zebras empfangen am Freitag, 08.04.2011, Alemannia Aachen zum West-Derby. Anstoß in der Schauinsland-Reisen-Arena ist dann um 18 Uhr.
Ob Peter Hyballa auch mal abschalten könne, wurde der Trainer von Alemannia Aachen neulich gefragt. Natürlich, so meinte Hyballa, sei er in der Kabine manchmal sehr ruhig und reagiere quasi den Anlässen entsprechend. Keinen Zweifel gibt es aber darüber, dass das explosiv wirkende Erscheinungsbild, das er bei den Spielen seiner Mannschaft an der Seitenlinie hinterlässt, in allen Belangen authentisch ist.
Hyballa lebt den Fußball mit Haut und Haaren – und in jeder Sekunde. „Ich habe die jüngste Mannschaft der Liga, da muss ich voran gehen, Mut machen. Mit leisen Tönen würden wir auch leisen Fußball spielen“, sagt er.
In Aachen kommt das an. Die Heimstätte Tivoli ist seit Urzeiten und auch nach dem Umzug in die benachbarte moderne Arena, ein Hort der Emotionen. Der 35 Jahre alte Coach ist der jüngste Trainer der Liga und passt zur Alemannia.
Um einen guten Spruch ist er nie verlegen. Seine Spieler bezeichnete er schon mal als „Straßenköter“ und schnell ließ er wissen, dass „Fußball kein Mädchenmikado“ sei.
Vor dem Viertelfinal-Pokalspiel gegen den FC Bayern München sagte er: „Wir organisieren nicht die Fluchtwagen vor dem Stadion.“ Als es trotz der Niederlage gegen den Rekord-Pokalsieger Lob für den guten Auftritt seiner Mannschaft gab, konterte Hyballa: „Hätte, Wenn und Aber - alles Rhabarber.“
Alles andere als Rhabarber ist die Arbeit, die Hyballa bislang abgeliefert hat. Um den Sprung aus dem Tabellen-Mittelfeld ins obere Drittel zu schaffen, fehlt den Aachenern in dieser Saison offenbar nur eine gewisse Konstanz. Im DFB-Pokal wurden Siege über die Bundesligisten Mainz und Frankfurt gefeiert. Auch in der Liga gab es schon spektakuläre Auftritte, wie etwa das 2:2 im Hinspiel gegen den MSV.
Doch eine echte Siegesserie blieb trotz der „Tor-Garantie“ durch Stürmer Benjamin Auer bislang aus. Nach dem 2:1-Erfolg in der Vorwoche gegen 1860 München kann Aachen die Zebras mit einem Sieg am Freitag in der Schauinsland-Reisen-Arena allerdings in der Tabelle überholen. Nicht mit uns!
Es gelang dem Coach, das Potenzial in seiner jungen Mannschaft zu wecken. Die Alemannia setzt auf die Entwicklungsmöglichkeiten, die den Traditionsverein mittelfristig wieder nach oben bringen sollen.
„Ich will gute, selbstbewusste Jungs haben und keine Ja-Sager“, erklärte Hyballa. Zuletzt spielte Aachen 2006/07 in der Bundesliga. Hyballas Vorgänger Guido Buchwald, Jürgen Seeberger und Michael Krüger hatten danach nicht den Wiederaufstieg geschafft.