Die schönsten MSV-Siege gegen die Mannschaft aus Gelsenkirchen / Teil 4

Mit gleich drei Spielen binnen zwei Monaten begann 1929 die faszinierende Geschichte der Ruhrpott-Duelle zwischen dem MSV und Schalke 04, die am 21. Mai 2011 mit dem DFB-Pokalfinale einen imposanten Höhepunkt erleben wird. Wir haben die schönsten MSV-Siege gegen Schalke 04 gesammelt. Zum Abschluss der Zebra-Zeitreise befinden wir uns in den 90er Jahren.

22. September 1991
Süße Rache für Ljuty und Tönnies

Nach neun Jahren, die der MSV in der Oberliga und 2. Liga verbringen musste, wurde durch die Rückkehr ins Oberhaus 1991/92 endlich wieder erstklassiger Fußball in Duisburg geboten. Die Gegner hießen Bayern statt Baesweiler und Schalke statt Hamborn - und das ausverkaufte Wedau-Stadion stand Kopf, als dem MSV-Team von Trainer Willibert Kremer auch noch ein 2:0-Sieg über den Klub aus Gelsenkirchen gelang.
Für zwei Zebras war es ein ganz besonders Match. Michael Tönnies hatte sich bei den Meiderichern längst als Torschütze vom Dienst einen Namen gemacht und wollte auch den Schalkern endlich zeigen, wo der Hammer hängt. 1981 wurde die MSV-Legende schließlich bei den Schalkern gewogen und für zu leicht für die Bundesliga befunden. Sein Sturmpartner Wladimir Ljuty ereilte dieses Schicksal erst im Sommer 1991. Für beide wurde der 22. September 1991 zum Tag der süßen Rache. Ljuty markierte in der 19. Minute gegen überforderte Schalker, deren Defensivkonzept nicht aufging, das 1:0. Im zweiten Abschnitt erhöhte Tönnies zum 2:0-Endstand (50.). Die S04-Elf von Trainer Aleks Ristic hatte dem nichts entgegen zu setzen.

12. November 1993
„Schalke-Killer“ Michael Preetz

Ewald Lienen ließ sich nach dem Match Zeit. Geschlagene 20 Minuten musste Schalkes Coach Jörg Berger in der Turnhalle im Wedau-Stadion warten, ehe sein Duisburger Kollege zur Pressekonferenz erschien. „Er hat mir gesagt, dass er zwischendurch zu Hause in Moers gewesen sei“, scherzte Berger, der aber sogleich auch zugab, dass ihm der Spaß eigentlich vergangen war. Mit 1:0 hatte der MSV am 12. November 1993 den Revier-Nachbarn bezwungen und Schalke auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga befördert.
Die Zebras indes setzten ihre starke Saison fort und erklommen mit 20:12-Punkten nach dem 16. Spieltag den vierten Tabellenrang. Michael Preetz, der nur wegen einer Knieverletzung von Peter Közle in die Startformation gerutscht war, traf in der 13. Minute ins Schwarze und wurde zum „Schalke-Killer“. Selbst eine Gelb-Rote Karte für Alfred Nijhuis brachte die Zebras nicht aus dem Konzept, ab der 80. Minute wurde die Führung in Unterzahl verteidigt und in taktisch einwandfreier Manier geschickt über die Runden gebracht. „Wichtig waren die Punkte, die wir auch mit zehn Mann im Sack haben“, meinte Nijhuis hinterher.

5. August 1997
1:0 gegen die „Eurofighter“

Die Favoritenrolle war am  5. August 1997 klar vergeben. Schalke 04 kam als frisch gebackener UEFA-Cup-Sieger und mit vom Stolz geschwellter Brust an die Wedau, während sich der MSV gerade im UI-Cup versuchte. Soviel zu den Vorrausetzungen, die von den Zebras aber schnell über den Haufen geschmissen wurden. In einer vom Kampf geprägten Partie gewann der MSV gegen die mutmaßlichen Eurofighter schnell die Oberhand. Schalke wollte mit spielerischen Mittel das Match überstehen, wurde aber von den auch taktisch klug auftrumpfenden Duisburgern in die Schranken gewiesen.
Schalke konnte sich kaum befreien und erst recht keine Torchancen erarbeiten. Im Gegensatz zu den Hausherren, die vor 23.500 Zuschauern in der 54. Minute jubeln konnten. Kurz bevor Jörg Neun einen langen Ball auf Salou passte, zog Horst Steffen einen Spurt von der Mittellinie in den Strafraum an, um rechtzeitig für Salous Verlängerung zur Stelle zu sein. Am späteren Nationalkeeper Jens Lehmann vorbei markierte Steffen den Siegtreffer. Anschließend traf Salou noch den Innenpfosten (57.), dann brachten die Zebras in Unterzahl – Stefan Emmerling sah Rot (79.) – den Vorsprung über die Zeit. „Duisburg war in jedem Mannschaftsteil einen Tick besser und einen Schritt schneller“, rekapitulierte Schalke-Libero Olaf Thon. Für den MSV war es das Startsignal für eine ganz starke Positivserie, die mit einem einstelligen Tabellenplatz und der DFB-Pokal-Finalteilnahme endete.

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