Union im Check: Mit "eisernem" Willen

Mit Union Berlin kommt am kommenden Samstag, den 17.09.2011, um 13.00 Uhr ein aufstrebendes Team in die Schauinsland-Reisen-Arena. Die Köpenicker konnten sich in den beiden vorangegangenen Jahren in der 2. Liga stabilisieren und haben sich für diese Saison einiges vorgenommen. Auf einen Auswärtssieg wartet die Elf von Trainer Uwe Neuhaus aber noch.

Saisonverlauf

Union startete etwas zähflüssig in die Spielzeit. Zum Auftakt wurde beim FSV Frankfurt ein Remis geholt, doch die folgende deutliche Heimpleite gegen Greuther Fürth (0:4) zeigtedem Team die Grenzen auf, ehe auch die Pokalpleite in der 1. Runde gegen den Regionalligisten RW Essen negativ zu Buche schlug. Aber Union stand schnell wieder auf. Der erste Auswärtssieg steht zwar noch aus, doch gerade in den Heimspielen gegen Paderborn (3:0) und Bochum (2:1) zeigten sich die Berliner von ihrer besten Seite und bewiesen „eisernen“ Willen.

Die Ausgangslage

Der Plan ist bislang aufgegangen. 2005 war Union Berlin bis in die Oberliga aufgestiegen, erst 2009 meldeten sich die „Eisernen“ in der 2. Liga zurück. Die angestrebte Etablierung im Profifußball wurde mit zwei guten Mittelfeldplatzierungen geschafft. Jetzt will der Traditionsverein mehr. „Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz erreichen“, verkündete Trainer Neuhaus vor der Saison selbstbewusst. Das Potenzial dafür ist vorhanden.

Trainer & Team

Union-Trainer Uwe Neuhaus ist ein Junge aus dem Revier. Essen, Wattenscheid, Erkenschwick und Dortmund waren die Stationen des Ex-Profis (102 Bundesligaeinsätze für Wattenscheid), ehe er 2007 nach Köpenick wechselte und Union wieder in die 2. Liga führte. Seine sachliche, analytische Arbeit kommt an. Konstant baute Neuhaus ein kampfstarkes Team auf, das sich beständig weiterentwickelt. Bemerkenswert: In Glinker, Höttecke und Pruschke kamen an den bisherigen sieben Spieltagen bereits drei Keeper zum Einsatz.

Stärken & Schwächen

Union besticht in dieser Saison nicht nur durch Kampfkraft, sondern ist auch wegen der spielerischen Elemente nur schwer auszurechnen. Keineswegs sattelfest präsentierte sich die Abwehr in den Spielen gegen Fürth und Dresden, als es jeweils 0:4-Niederlagen setzte. Auf der anderen Seite sind die Stürmer Terodde, Silvio und Mosquera immer für gefährliche Aktionen gut. Das Team um Routinier Torsten Mattuschka ist ausgeglichen besetzt.

Historie & Gegenwart


In der ehemaligen DDR stellte Union Berlin den Gegenpol zum von Stasi-Chef Erich Mielke bevorzugten Lokalrivalen Dynamo Berlin. Als „Eisern Union“ wehrte sich der Klub aus Köpenick nach besten Kräften gegen die Widerstände, wurde 1968 in der DDR Pokalsieger und arbeitete sich nach der Wende aus den unteren Ligen bis in die Zweitklassigkeit. 2001 konnte sogar das DFB-Pokalfinale erreicht werden. Auf ihre Fangemeinde können sich die „Eisernen“ nicht nur im eigenen Stadion „An der Alten Försterei“ verlassen.

Spiele & Spieler

Elf Pflichtspiele wurden bislang zwischen Zebras und den „Eisernen“ ausgetragen, die MSV-Bilanz ist insgesamt negativ. Vier Partien konnten die Zebras gewinnen, in fünf Spielen ging Union Berlin als Sieger vom Platz. Zehn dieser Spiele wurden in der 2. Liga ausgetragen, das erste Duell stieg allerdings im DFB-Pokal. In Berlin kassierten die Zebras in der Auftaktrunde 2001/2002 eine 0:1-Pleite. Tore fielen meist im überschaubaren Rahmen, wenn der MSV auf Union traf. Eine Nullnummer wurde am 1. November im letzten Spiel von Pierre Littbarsk als MSV-Coach gezählt, vier weitere Partien endeten 1:0 (zuletzt am 19. Februar 2011 beim Berliner Sieg in Duisburg). Die meisten Tore fielen am 2. Oktober 2009, als der MSV seine Gäste per 3:1 geradezu vom Platz fegte. Alle drei Duisburger Treffer erzielte Sören Larsen (28. Minute/48./84.), der sich kurz darauf verletzte.

Chinedu Ede saß in jenem Spiel auf der MSV-Reservebank, drei Monate später wechselt der U21-Europameister zu Union Berlin. Von 2008 an war der Offensivspieler 18 Monate für die Zebras am Ball, kam aber nicht über 24 Zweitliga-Einsätze (1 Tor) hinaus. In seiner Heimatstadt Berlin fühlte sich Ede sichtlich wohler und gehört regelmäßig zum Kader. Zu seinen Mitspielern zählt Simon Terodde. Der Stürmer stammt aus der Nachwuchsabteilung des MSV und absolvierte 2008 zwei Zweitligaspiele im Zebra-Dress. In der vergangenen Saison traf er für den 1. FC Köln beim Duisburger 2:1-Triumph im DFB-Pokal-Achtelfinale und zeigte eine gute Leistung. Bei Union will er mehr Spielpraxis sammeln und hat seine Qualitäten bisher auch gezeigt.














 

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