Der KSC im Check: Andersens anspruchsvolle Aufgabe

Nach einem positiven Saisonstart hat der KSC im Herbst die Erfolgsspur verlassen, ist in die untere Tabellenhälfte abgerutscht und hat bereits seinen Trainer ausgetauscht. Jörn Andersen übernahm am 6. November die anspruchsvolle Aufgabe, die Karlsruher vor dem Abstieg zu bewahren.

Saisonverlauf

Aus den ersten drei Spielen holte der KSC gegen Duisburg und Aue zwei Siege, doch der Anfangselan konnte nicht gehalten werden. Erst am 14. Spieltag wurde beim 3:2 gegen Ingolstadt wieder ein „Dreier“ bejubelt. Vor dem Rückrunden-Auftakt rangiert Karlsruhe in der Tabelle hinter den Zebras.

Die Ausgangslage

Nach dem geglückten Klassenverbleib im vergangenen Mai wurde beim KSC eine gewisse Euphorie geweckt. Präsident Ingo Wellenreuther peilte als Ziel zunächst einen Platz im Tabellen-Mittelfeld an, doch bald wurde deutlich, dass auch in diesem Jahr vor allem der Abstieg vermieden werden muss. Karlsruhe hofft auf eine Serie, um im Schlussspurt nicht wieder zittern zu müssen.

Trainer & Team

Jörn Andersen übernahm die Mannschaft, die Vorgänger Rainer Scharinger in die Saison geführt hatte, vor rund einem Monat. Der frühere Bundesliga-Torschützenkönig, der zuletzt Mainz 05 in die Bundesliga geführt hatte und als Coach bereits unter anderem in Oberhausen gute Ergebnisse erzielen konnte, brachte aber nicht direkt das Glück zurück in den Wildpark. In Paderborn bezog der KSC erst in der Schlussphase eine knappe 1:2-Niederlage, auch das folgende Heimspiel gegen Aachen wurde verloren. Gefordert sind vor allem die Offensiv-Routiniers Klemen Lavric, Alexander Iashvili und Delron Buckley, die Karlsruhe aus der Klemme führen sollen.

Stärken & Schwächen

Auffällig ist die Fülle von großgewachsenen Abwehrspielern, die Karlsruhe eine gewisse Lufthoheit sichern können. In vielen Situationen kassierte der KSC aber dennoch unglückliche Gegentore. Mit dem Ex-Duisburger Klemen Lavric verfügen die Gäste des MSV über einen Stürmer, der weiß, wo das Tor steht. Gefährlich ist das Team nach Standards.

Historie & Gegenwart

Der KSC gehört wie der MSV zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, war zuletzt aber in der 2. Liga beheimatet. Als in der Vorsaison der Abstieg im Schlussspurt vermieden wurde, standen die Fans im weitläufigen Wildpark-Stadion aber wie ein Mann hinter ihrem Klub. Trotz der Durststrecke in der abgelaufenen Hinrunde kann sich der KSC auf seine Fans verlassen.

Spiele & Spieler

Das Match MSV gegen KSC ist ein Klassiker. Bereits 1963 traten die Zebras am 1. Spieltag der Bundesliga-Gründungssaison beim Karlsruher SC an und gewannen – damals überraschend – mit der Taktik von „Riegel-Rudi“ Gutendorf mit 4:1. „Eia“ Krämer (2), Johann Cichy und der „Boss“ Helmut Rahn erzielten die MSV-Tore. Die Gesamt-Bilanz gegen den KSC fällt seit 1963 (Bundesliga, 2. Liga, DFB-Pokal) allerdings leicht negativ aus: 52 Spiele, 20 Siege, 10 Remis, 22 Niederlagen.

Denkwürdig ging es auch als am 2. April 1966 zu, als der MSV die Karlsruher mit 8:2 aus dem Wedau-Stadion fegte. Es war einer der höchsten Siege der Meidericher Vereinsgeschichte. Die Gäste benötigten noch dringend Punkte für den Klassenerhalt, der MSV rangierte im Mittelfeld und konnte befreit aufspielen. In den ersten Minuten ging es noch etwas zögerlich zur Sache. Carl-Heinz Rühl brachte den MSV zwar nach einer Viertelstunde in Führung, doch dann fuhr Karlsruhe zwei erfolgreiche Konter und ging mit 2:1 in Front. Das wollte die MSV-Offensive um Werner „Eia“ Krämer und Horst „Pille“ Gecks aber nicht auf sich sitzen lassen. Noch vor der Pause wurde ein Doppelpack zum 3:2 geschnürt. Nach dem Seitenwechsel spielte der MSV wie aus einem Guss und erhöhte schnell. Krämer und Gecks gelangen an jenem Samstagnachmittag je drei Tore, der vom Elfmeterpunkt stets sichere Ludwig „Lulu“ Nolden erhöhte zum 8:2-Endstand. Der KSC musste eine Packung hinnehmen und konnte durchatmen, dass am Ende der 16. Platz und der damit verbundene Klassenverbleib erreicht wurden. Der MSV beendete die Saison als Achter und als Pokalfinalist.

Am 1. Spieltag dieser Saison unterlagen die Zebras in Karlsruhe mit 2:3. Zu den KSC-Torschützen gehörte Stürmer Klemen Lavric, der von 2005 bis 2008 für den MSV spielte und 2007 entscheidend am Bundesliga-Aufstieg beteiligt war. Auf MSV-Seite hat der in Karlsruhe geborene Daniel Brosinski eine KSC-Vergangenheit. Doppeltorschütze für Duisburg war im Hinspiel Kevin Wolze, der nur wenige Sekunden für das 1:0 benötigte, die Niederlage aber nicht verhindern konnte.

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