Union Berlin arbeitet sich in der 2. Liga Schritt für Schritt nach oben und hat den Plan, sich nach dem Wiederausstieg zu stabilisieren, längst umgesetzt. Die Elf von Trainer Uwe Neuhaus überzeugt durch ihren „eisernen Willen“ und spielerisch gute Kombinationen. In Berlin-Köpenick wartet auf die Zebras am Freitag, 9. März (18.00 Uhr), eine anspruchsvolle Aufgabe.
Saisonverlauf
Union startete etwas zähflüssig in die Spielzeit. Als aber der Rhythmus gefunden war, hielt sich die Mannschaft tabellarisch im gesicherten Mittelfeld. Das schaffte Planungssicherheit und Selbstvertrauen. Mit „eisernem“ Willen ausgestattet, können die Berliner auch enge Spiele noch an sich reißen. Einige Glanzpunkte wurden schon gesetzt, wie etwa beim prestigeträchtigen 5:2-Sieg in Rostock oder dem 4:0 gegen Dynamo Dresden.
Die Ausgangslage
Der Plan ist bislang aufgegangen: 2005 war Union Berlin bis in die Oberliga abgestiegen, erst 2009 meldeten sich die „Eisernen“ in der 2. Liga zurück. Die angestrebte Etablierung im Profifußball wurde mit zwei guten Mittelfeldplatzierungen geschafft. Jetzt will der Traditionsverein mehr. „Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz erreichen“, verkündete Trainer Neuhaus bereits vor der Saison selbstbewusst. Die bisher gezeigten Leistungen untermauern, dass dieses Ziel alles andere als Utopie ist.
Trainer & Team
Union-Trainer Uwe Neuhaus ist ein Junge aus dem Revier. Essen, Wattenscheid, Erkenschwick oder Dortmund waren die Stationen des Ex-Profis (102 Bundesligaeinsätze für Wattenscheid), ehe er 2007 nach Köpenick wechselte und Union wieder in die 2. Liga führte. Seine sachliche, analytische Arbeit kommt an. Konstant baute Neuhaus ein kampfstarkes Team auf, das sich beständig weiter entwickelt.
Stärken & Schwächen
Union besticht in dieser Saison nicht nur durch Kampfkraft, sondern ist auch wegen der spielerischen Elemente nur schwer auszurechnen. Wenn es gut läuft, spielt Union seine Gegner bisweilen „an die Wand“ – wie neulich beim deutlichen 4:0 gegen Dynamo Dresden. Das Team um Routinier Torsten Mattuschka ist ausgeglichen besetzt. Uneinnehmbar ist das Stadion in Köpenick allerdings nicht. Fürth, St. Pauli und 1860 München konnten schon alle drei Punkte mitnehmen.
Historie & Gegenwart
In der ehemaligen DDR stellte Union Berlin den Gegenpol zum von Stasi-Chef Erich Mielke bevorzugten Lokalrivalen Dynamo Berlin. Als „Eisern Union“ wehrte sich der Klub aus Köpenick nach besten Kräften gegen die Widerstände, wurde 1968 in der DDR Pokalsieger und arbeitete sich nach der Wende aus den unteren Ligen bis in die Zweitklassigkeit und 2001 ins DFB-Pokalfinale. Auf ihre Fangemeinde können sich die „Eisernen“ nicht nur im eigenen Stadion „An der Alten Försterei“ verlassen.