Halle ist heiß auf die Zebras. Im DFB-Pokal zählt ohnehin nur der Einzug in die nächste Runde. Der Hallesche FC will zudem Revanche. Vor zwei Jahren hat der MSV den damaligen Regionalligisten in der 2. Runde klar mit 3:0 besiegt. Inzwischen ist der Klub zum Drittligisten gereift und kann im eigenen Stadion antreten. Auf unsere Zebras, die nicht das Wunschlos der Ostdeutschen sind, wartet am Samstag (15.30 Uhr) eine interessante Aufgabe.
Saisonverlauf
Viel besser kann ein Aufsteiger wohl nicht in die Saison starten. Aus den bisherigen fünf Partien holte Halle zwei Siege und zwei Remis. Das 0:1 am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Drittliga-Spitzenreiter Unterhaching war vor 7058 Zuschauern die erste Niederlage in der neuen Liga. Auch dabei entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel. Beide Mannschaften strebten nach vorn, beim letzten Pass fehlte es aber stets an Genauigkeit. So vergaben auf Seiten der Gastgeber Angelo Hauk, Steven Ruprecht per Kopf und erneut Hauk per Seitfallzieher. Am Ende war es eine unglückliche Pleite für Halle.
Die Ausgangslage
Halle ist gut in die Saison gestartet und will im Pokal Revanche. "Vor zwei Jahren war Duisburg personell deutlich stärker als heute besetzt", urteilt Halles Trainer Sven Köhler. Der HFC-Coach betont aber auch: "Uns erwartet eine schwere Aufgabe. Wir haben aber auch unsere Chance als Außenseiter - und noch eine Rechnung offen." Anstatt der Revanche hätte Nico Kanitz lieber einen namhaften Gegner gehabt. "Für unsere Fans hätte ich mir den FC Bayern, Schalke oder Dortmund gewünscht", meint Halles Kapitän enttäuscht.
Trainer & Team
Sven Köhler vertraut dem Kader, der den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hat. Immerhin konnte sich Halle vor den favorisierten Teams von RasenBallsport Leipzig und Holstein Kiel behaupten. Der 46 Jahre alte Coach kann indes auf einige hoffnungsvolle Talente aus der Region bauen. Das Team ist eingespielt und sieht in der Harmonie eine große Stärke.
Stärken & Schwächen
Vier Tore hat Halle an den ersten fünf Spieltagen der 3. Liga erzielt - und nur einen Treffer kassiert. Diese Bilanz spricht Bände. Die Abwehr gilt als extrem stabil und ist nur schwer zu knacken. Im Sturm ist der Knoten indes noch nicht geplatzt. Halle erspielt sich viele Chancen, doch Angelo Hauk und Co. gingen bislang zu nachlässig mit den Möglichkeiten um. Das fiel bisher allerdings kaum ins Gewicht, da Halle sehr effektiv auftrat und schon acht Punkte holen konnte.
Historie & Gegenwart
1956 und 1962 wurde Halle unter dem Namen SC Chemie Halle DDR-Pokalsieger. Nach der deutschen Vereinigung verschwand der Klub schnell in den Niederungen des Amateurfußballs. Jetzt ist der Verein zumindest in der 3. Liga angekommen und kann seine Fans in einem neuen Stadion begrüßen. Rund 15.000 Zuschauer passen in die Erdgas-Arena.