Nach 90 Minuten reichten die Tore von Sören Brandy (49.) und Dustin Bomheuer (72.) nicht zum Punktegewinn beim Spitzenreiter Hertha BSC Berlin. Am eisigen Sonntagmittag, 10. März 2013, unterlag der MSV Duisburg starken Hauptstädtern mit 2:4 (0:2). Die Treffer für Hertha erzielten Ramos (12.), Ronny (24.), Allagui (57.) und Brandy (64.) mit einem Eigentor.
Coach Kosta nahm im Olympiastadion keine personellen Veränderungen vor, sondern schenkte der Startelf das Vertrauen, die ihn schon am Montagabend beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig zu überzeugen wusste. Dabei zeigte sich das Mittelfeld um Sören Brandy und Kevin Wolze variabel in der Positionsauslegung, so wechselten die beiden Akteure immer mal wieder die Seiten.
In einer kurzen Warmlaufphase bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nutzten die Gastgeber gleich die erste Torchance der Partie zur Führung. Nach einer Ecke von Ronny, stieg Adrian Ramos am höchsten und köpfte die Kugel zum 1:0 für die Hertha in die Maschen (12.).
Zwölf Minuten später war es dann Ronny selbst, der auf 2:0 erhöhte: Nach einer Balleroberung von Kapitän Peter Niemeyer im Mittelfeld, leitete der Brasilianer seinen Treffer selbst ein. Er spielte einen Doppelpass mit Peer Kluge und versenkte das Leder schließlich aus 16 Metern im Kasten von Felix Wiedwald (24.).
Kurz darauf gab es gleich den nächsten Rückschlag für den MSV: Goran Sukalo musste das Feld auf Grund einer Wadenverhärtung verlassen, für ihn kam Tanju Öztürk ins Spiel. Besonders bitter: Julian Koch sah in der 62. Minute seine fünfte Gelbe Karte.
Bis zur ersten nennenswerten Möglichkeit für die Zebras vergingen weitere zehn Zeigerumdrehungen. Wolze zirkelte einen Freistoß unmittelbar hinter der Mittelinie in den Hertha-Strafraum. Dort kam Brandy auf dem nassen Rasen heran gerutscht, schob das Leder aber daneben (35.) Danach ging es zum aufwärmenden Pausentee.
Nach dem Wechsel kamen die Duisburger unverändert aus der Kabine. Bei den Berlinern ersetzte Maik Franz den Vorbereiter zum 2:0, Peer Kluge. Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Schrecksekunde für den MSV. Sami Allagui tauchte alleine vor Wiedwald auf, der aber stark mit einer Fußabwehr reagierte (47.).
Stattdessen meldeten sich die Zebras zurück und erzielten den Anschlusstreffer: Nach einem Flachpass von Daniel Brosinski in den 16er, gewann „Rani“ seinen Zweikampf. Die Kugel landete bei Brandy, der aus spitzem Winkel an Sascha Burchert vorbei ins lange Eck zum 1:2 einschob (49.).
Doch nur acht Minuten später zeigten die Berliner, warum sie zu den Spitzenteams der zweiten Liga gehören: Ein Ramos-Freistoß fand Allagui, der aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhalten musste und so den alten Abstand wieder herstellte: 3:1 hieß es nun für die Hertha (57.).
Beinahe hätte der Torschütze zum 3:1 kurz danach noch einen drauf gesetzt, doch Wiedwald schnappte Allagui die Kugel vom Fuß und verhinderte so einen höheren Rückstand (59.). Beim nächsten Angriff – wieder war Allagui beteiligt – war der MSV-Keeper allerdings machtlos: Allagui spielte den Ball scharf in die Mitte. Dort stand Brandy, der keine Chance hatte, das Leder auf dem seifigen Boden zu kontrollieren und so landete das Spielgerät zum 4:1 im Gehäuse der Duisburger (64.).
Damit war aber noch nicht Schluss, denn die Zebras gaben sich nicht auf und so kam Dustin Bomheuer zu seinem ersten Profitor. Nach einer Ecke von „Brosi“ köpfte der Youngster den MSV auf 2:4 heran (72.).
Danach war die Torflut im Olympiastadion gedeckt und obwohl die Zebras eine couragierte Leistung boten, fuhren sie ohne Punkt nach Duisburg zurück.
Hertha BSC Berlin – MSV Duisburg 4:2 (2:0)
Hertha BSC Berlin: Burchert – Pekarik, Lustenberger, Brooks, Kobiashvili – Kluge (46. Franz), Niemeyer – Allagui, Ronny (88. Sahar), Schulz – Ramos (71. Wagner)
MSV Duisburg: Wiedwald – Brosinski, Bomheuer, Bajic, Perthel – Koch (69. Dum), Sukalo (25. Öztürk) – Brandy, Wolze, Exslager (77. Baljak) – Jovanovic
Tore: 1:0 Ramos (12.), 2:0 Ronny (24.), 2:1 Brandy (49.), 3:1 Allagui (57.), 4:1 Brandy (64., Eigentor), 4:2 Bomheuer (72.)
Zuschauer: 31 635
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
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