Preußen Münster im Check: Festtag für Nostalgiker

Ein echtes Highlight ist zweifelsohne das Duisburger Gastspiel beim SC Preußen Münster. In der Universitätsstadt dürfte am Samstag, 7. Dezember (14 Uhr), sogar ein bisschen Bundesliga-Atmosphäre herrschen. Mit Sicherheit aber ist das Match ein Festtag für Fußball-Nostalgiker. Schließlich werden bei dieser Paarung im historischen Preußenstadion nicht nur Erinnerungen an die legendäre Oberliga West wach.

Münsteraner und Meidericher begegneten sich früher vielfach auf Augenhöhe. Die Preußen qualifizierten sich 1963 gemeinsam mit den Zebras für die neugegründete Bundesliga. Die Preußen stiegen zwar nach dem Premierenjahr direkt wieder ab und kehrten nie zurück, konnten den MSV im ersten Duell in Münster aber 4:2 bezwingen.

Zwischen 1989 und 1991 gab es zudem vier Begegnungen in der 2. Liga. Haften bleiben aber vielmehr die Aufstiegsrunden zur 2. Bundesliga 1988 und 1989. Verpasste der MSV 1988 noch durch eine 1:4-Pleite in Münster den Aufstieg, klappte die Rückkehr 1989 trotz einer 1:3-Niederlage daheim gegen Münster. Bereits vor dem Rückspiel in Münster (0:0) hatten die Zebras um Torjäger Michael Tönnies alles klar gemacht. Münster reichte der Zähler, um ebenfalls aufzusteigen.

Jetzt stellen die Preußen wieder ein Team, dass ebenso wie Duisburg viel Potenzial hat und bezüglich der Qualität bestimmt gleichwertig ist. Hatte der SC Preußen in der Vor-Saison noch den Aufstieg in die 2. Liga erst auf der Zielgeraden knapp verpasst, sind die Münsterländer diesmal recht holprig gestartet und mussten einige Rückschläge wegstecken.

Zwar wurde zum Auftakt Wacker Burghausen 3:0 bezwungen, doch auf den nächsten Sieg wartete der SCP bis zum 12. Spieltag (4:0 in Chemnitz). Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Traditionsverein schon von Trainer Pavel Dotschev getrennt, bereits seit dem 15. September steht Coach Ralf Loose in der Verantwortung. Die Preußen, die in Matthew Taylor einen der Top-Stürmer der 3. Liga in ihren Reihen haben, sind zunächst bemüht, Stabilität zu erlangen und sich aus dem Abstiegskampf zu manövrieren. Der ursprünglich angepeilte Aufstieg ist vorerst kein Thema.

DER TRAINER Ralf Loose versucht den Traditionsklub nachhaltig zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Der ehemalige U 20-Weltmeister kennt sich mit anspruchsvollen Herausforderungen aus. Beim Nationalteam von Liechtenstein hat Loose als Trainer einiges bewegt. Der frühere Profi von Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf führte zudem Dynamo Dresden in die 2. Liga.

DER STAR Matthew Taylor weiß, wo die Kiste steht. In 83 Drittliga-Spielen für Ahlen und Münster gelangen dem US-Amerikaner bereits 39 Tore. Insgesamt 69 Bundesliga-Partien (für Bochum) bestritt derweil Dennis Grote. Der Mittelfeldspieler gehörte dem deutschen Junioren-Kader an, der 2009 mit Manuel Neuer und Mesut Özil U21-Europameister wurde.

DIE GESCHICHTE Gegründet am 30. April 1906 war der Verein 1925 Teil der deutschen Rundfunkgeschichte. Am 1. November 1925 wurde im Spiel gegen Arminia Bielefeld erstmals ein Livekommentar gesprochen. Mit dem „Hunderttausend-Mark-Sturm“ um Fiffi Gerritzen und Adi Preißler wurden die Preußen 1951 deutscher Vize-Meister. 1964 stieg der Klub direkt aus der neu gegründeten Bundesliga ab. In den Folgejahren ging es teilweise bis in die 4. Liga runter, mittelfristig peilen die Preußen die Rückkehr in die Zweitklassigkeit an.

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