„Es wäre einfach extrem bitter, wenn wir absteigen würden; denn wir haben hier eine tolle Gemeinschaft entwickelt. Alle ziehen an einem Strang: Mannschaft, Trainer, Verantwortliche. Und auch ich persönlich fühle mich hier richtig wohl. Es ist alles sehr familiär. Deshalb wäre es schon eine riesige Nummer, wenn wir doch noch irgendwie die Rettung schaffen - auch wenn wir jetzt auf fremde Hilfe angewiesen sind.“
Dieser Einschätzung von Käpt’n Virginia, ,Gini‘ Kirchberger vor dem letzten Saisonspiel der MSV-Frauen in der Allianz-Frauen-Bundesliga gegen den Herforder SV (Anstoß Sonntag, 14 Uhr, PCC-Stadion) kann man nur zustimmen: Seit dem 16. Spieltag mit dem 0:7-Debakel in Wolfsburg hat sich das Team nämlich deutlich stabilisiert und sogar nur noch einmal verloren (0:1 in Potsdam).
Und deshalb ist zwar Hilfe zum ersehnten Klassenerhalt nötig, aber eines haben sich die Zebras für Sonntag geschworen; Trainerin Inka Grings bringt es so auf den Punkt: „Wir wollen diese Saison mit einer engagierten und attraktiven Leistung beenden – und natürlich möglichst auch mit einem positiven Ergebnis.“ Denn gegen den bereits feststehenden Absteiger Herford zählt logischerweise nur eins: Unbedingt gewinnen, um den eigenen Part der Operation Klassenerhalt sauber zu erledigen.
Doch nach den beiden – ebenso unnötigen wie schmerzlichen - 1:1-Remis gegen Sand und Jena reicht dieser mögliche Erfolg nicht mehr; Aufsteiger Sand hat auf dem rettenden zehnten Tabellenplatz bekanntlich zwei Punkte Vorsprung und ein um 18 besseres Torverhältnis.
Verständlich, dass die Zebras noch ein wenig den vergebenen Ausgangslagen in den letzten beiden Spielen nachtrauern, wie Inka Grings gerne einräumt: „Ärgerlich ist halt, dass wir bei den Gegentoren jeweils einmal nicht aufgepasst und nur nach dem Ball und nicht nach dem Gegner geschaut haben.“ Aber, klar: „Das alles ist jetzt abgehakt, wir konzentrieren uns auf diese 90 Minuten gegen Herford.“
Und in den letzten 14 Tagen haben die Zebra-Ladys nicht nur mental alles getan, um den – erst - dritten Saisonsieg einzufahren, sondern sie haben auch viel und abwechslungsreich trainiert. Bis auf die verletzten Julia Debitzki und Emilie Fillion ist der komplette Kader einsatzbereit, während beim Tabellenletzten Herford nicht mehr alle Spielerinnen an Bord sind, aber besonders auf die Offensivspielerinnen Kirsten Nesse und Giustina Ronzetti muss die MSV-Defensive sehr genau aufpassen.
Das alles ist natürlich in den diversen Trainingseinheiten angesprochen worden und so geht der MSV sehr zuversichtlich in dieses Spiel, für das der Verein wieder viel Werbung im Vorfeld gemacht hat: u.a. wurden 5000 Flyer und 500 Plakate in der Stadt verteilt; außerdem haben alle Fans, die den Sieg der Männer gegen Münster mit feierten, am Sonntag freien Eintritt im PCC-Stadion.
Deshalb hoffen Team und Trainerin wieder auf große Unterstützung und können zumindest in diesem Punkt ein positives Saisonfazit ziehen: „Wir haben mit unserem engagierten und teilweise ja auch erfolgreichen Spiel in diesem Frühjahr die Fans zurückgewonnen und darüber freuen wir uns natürlich.“
Aber Grings weiß auch, dass diese Aufholjagd sportlich eventuell zu spät kommt: „Sollte es wirklich für den Klassenerhalt nicht reichen, ist der Grund dafür nicht in diesen letzten Wochen zu suchen, vielmehr haben wir zu Beginn der Saison zu viel liegen gelassen.“
MSV-Frauen: „Wir tun alles für den Klassenerhalt“
Chef-Trainerin Inka Grings und ihr Team haben die letzten Spiele abgehakt und konzentrieren sich auf das Match gegen Herford. (Foto: Daniel Matic)