Die Zweitliga-Frauen des MSV Duisburg haben ihr Testspiel gegen den chinesischen Meister aus Shanghai mit 1:2 (1:0) verloren, dabei aber gegen eine wirklich starke Mannschaft über 45 Minuten sehr gut mitgehalten und im zweiten Durchgang kämpferisch überzeugt.
Gegen die Gäste aus Fernost sahen die knapp 100 Zuschauer ein ansehnliches Spiel, bei dem die Zebras besonders läuferisch und taktisch eine ansprechende Leistung boten - erst recht, wenn man bedenkt, dass das Team noch mitten in der Vorbereitung steckt und die wichtigen taktischen Einheiten noch bevor stehen.
So ging die Führung in der 22. Minute durchaus in Ordnung, weil die Zebras zu diesem Zeitpunkt mit guten Offensiv-Aktionen erfreuten. Nach einem engagierten Einsatz und präzisem Zuspiel von Schenk verwandelte Büning im 5-Meter-Raum aus dem Gewühl heraus. Dieser Treffer war allerdings ein echter Weckruf für die Champions aus Fernost, die ohne ihre vier WM-Teilnehmerinnen auf Europa-Tournee sind. Jetzt zeigten die Gäste ihr individuelles Können in 1:1-Situationen, gefielen zudem mit ihrem sehr guten Kombinationsspiel.
Der Ausgleich fiel trotzdem erst nach der Pause (48.): Fanc Fanc Qiu schloss eine gute Kombination erfolgreich ab. Vorher hatte Top-Zugang Linda Bresonik bei ihrer Premiere noch eine gute Kopfball-Chance nach Nati-Freistoß. Das war allerdings mehr oder weniger die letzte große Möglichkeit der Zebras, die nun allmählich etwas Konditions-Probleme bekamen, aber auch dem „immensen Druck" (Inka Grings) der Gäste Tribut zollen mussten. Nicht verwunderlich also, dass den Gästen in der 59. Minute noch das verdiente Siegtor gelang: Bresonik wollte einen Schuss von Qiu noch von der Torlinie kratzen, das gelang aber nicht mehr.
So blieb es nach 80 Minuten (auf diese Spielzeit hatte man sich geeinigt) beim knappen 1:2 - an dem Torfrau Kämper einen Riesenanteil hatte; folglich gab es auch ein Sonderlob von Trainerin Inka Grings: „Meike ist auf einem sehr, sehr guten Wege, sie ist jetzt auch viel mehr im Spiel, ist lauter geworden. Dazu kommt ihr Riesenpotential. Kurzum: Meike ist für mich eine der besten Torhüterinnen in Deutschland, die auch wieder ans Tor der Nationalmannschaft klopfen kann."
Auch insgesamt war die Trainerin zufrieden: „Kompliment an Shanghai, sie haben sich hier als spielstarkes, bewegliches Team erwiesen. Deshalb bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft, die sehr, sehr gut dagegen gehalten hat - besonders in der ersten Halbzeit; und nach dem Wechsel haben wir das kämpferisch sehr ordentlich gemacht."
,Heimkehrerin´ Linda Bresonik war ebenfalls sehr angetan von dieser Leistung ihrer neuen Mannschaft - zumal zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung. Ihre eigene Premiere schätzt sie realistisch ein: „Es hat Spaß gemacht, die Mannschaft hat mich sofort aufgenommen; natürlich gibt es bei mir persönlich Potential nach oben, schließlich habe ich seit acht Wochen nicht mehr vor einen Ball getreten."
MSV: Kämper; Heß, Kiwic, Hellfeier, Mirvan, Büning (63. Mittag), Schenk, Nati, Weichelt; Bresonik, Luis.