„Das ist für uns alle eine harte Zeit“, gesteht Uwe Schubert, Leiter des Meidericher NachwuchsLeistungsZentrum. „An dieser Stelle ein Riesen-Dankeschön an alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an Trainer, an die Spieler, aber auch an deren Eltern: Alle tragen die Situation mit, alle stützen und motivieren sich gegenseitig – und für alle steht die Gesundheit und die Beachtung der Regeln und Vorschriften ganz oben!“
Aber obwohl der Ball ruht, ist unseren ZebraTalenten eine schöne Verlagerung gelungen. Vom Trainingsplatz in das eigene Zimmer. „Not macht erfinderisch“, findet U15-Trainer Vincent Wagner und erklärt, dass auch in nächster Zeit keinem seiner Spieler „die Decke auf den Kopf fällt“.
Dreimal die Woche versammeln sich die ZebraTalente der U15 auf virtuellem Spielfeld und nutzen einen Videostream, um gemeinsam an ihrer Physis zu arbeiten. Athletiktrainer Kai Clausmeier „turnt“ am Bildschirm vor, der Rest zieht nach. Coach Wagner greift zeitgleich ein und korrigiert. Technik, die begeistert.
Spaß und Freude contra Leistungsgedanke
„Klar, es geht auch um die körperliche Verfassung, aber das eigentliche Ziel ist, den Jungs das Gefühl zu geben, weiter etwas gemeinsam zu machen. Das wirkt, auch wenn sie sich nicht direkt in die Augen gucken“, sagt Wagner.
Ähnlich sieht es bei den meisten anderen MSV-Nachwuchsteams aus. „Es gibt Hausaufgaben für die Jungs, die sie mit Feuereifer abarbeiten. Da würde sich mancher Lehrer freuen“, schmunzelt Uwe Schubert.
Trotz verordnetem Homeoffice taucht der Fußball im Trainingsplan unserer Teams selbstredend auf. Auch wenn der „Leistungsgedanke ein wenig auf der Strecke bleibt“, wie Wagner zugibt, geht es in dieser Phase erst recht um Freude und Spaß.
Mit kleineren Projekten zum Beispiel, in denen die Spieler im Garten den Ball trickreich in der Luft halten und dann einen virtuellen Pass zum nächsten Mannschaftskollegen spielen. Von herunter gefallenen Decken ist jedenfalls noch nichts bekannt
