Flashback: Als das Wedau-Stadion 60.000 fassen sollte

Zwei Fußball-Weltmeisterschaften hat Deutschland erlebt. Als 2006 die Welt zu Gast bei Freunden war, stellte Duisburg den Weltmeister. 1974 war der WM-Zug noch an der Stahlstadt vorbei gefahren.

Aber was Ennatz dazu im Archiv aus dem Vorfeld der 74er-WM ausgegraben hat, hat ihn dann doch ein bisschen träumen lassen …

Aber erst ins Jahr 2006: Das Wedau-Stadion war gerade passé, die neue MSV-Arena wurde vor 14 Jahren zur „Casa Italia“. Die squadra azzurra schlug in Duisburg ihre Zelte auf: Feudabel wohnend im Landhaus Milser, trainierend an der Westender Straße und Hof haltend für Sponsoren und Medien in der Arena – die Buffon, Materazzi, Pirlo & Co starteten bei uns ihren Weg zum WM-Titel.

Spiele gab es 2006 in Duisburg zwar nicht, aber der Hauch der großen, weiten Fußball-Welt wehte dennoch durch die Stahlstadt – auch wenn ausgerechnet die Italiener mit ihrem 2:0 im Halbfinale über die deutsche Elf das „Sommer-Märchen“ abrupt beendeten. Im Berliner Endspiel, aus dem vor allem Zidanes Platzverweis nach dem Clinch mit Materazzi im Kopf blieb, gewann das Team von Trainer Marcello Lippi dann mit 5:3 nach Elfmeterchießen.

Für die WM 1974 hatte Duisburg „richtiger“ Spielort werden wollen. 60.000 Zuschauer, so der Plan von Oberstadtdirektor Dr. Ernst Caumanns, sollte das Wedau-Stadion nach einem Umbau fassen, 30.000 Plätze wären überdacht gewesen. Die Duisburger Macher verwiesen zudem auf die zentrale Lage und die Möglichkeit, einen Hubschrauberlandeplatz einzurichten.

Das alte Zeitungs-Foto, das wir ausgegraben haben, zeigt neben der 1964 erbauten Haupttribüne, die dem Wedau-Stadion jahrzehntelang sein ganz besonderes Gesicht verlieh, doppelstöckige Tribünen; die Laufbahn sollte bleiben. Mit 25 Millionen D-Mark waren die Umbaumaßnahmen projektiert.

Wer weiß, wie die Fußball-Zeiten gelaufen wären, hätte sich der DFB für Duisburg entschieden und nicht für Dortmund, Düsseldorf und Gelsenkirchen; auch die Kölner Bewerbung wurde damals abschlägig beschieden.

Ein bisschen träumen darf Ennatz deshalb natürlich immer noch …

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