Vize-Meister und Jahrhundertspieler Manfred Manglitz wird 70!

Ehemaliger Torwart der Zebras feiert runden Geburtstag

Jahrhundertspieler Manfred Manglitz wird heute 70 Jahre alt. Der MSV wünscht seinem ehemaligen Keeper alles Gute und vor allem Gesundheit! Mit Manglitz sind die großen Meidericher Erfolge der Bundesliga-Gründungsjahre verbunden. Als die Zebras in die neu gegründete Spielklasse starteten, zählte der Keeper schon zur Stammelf, die die Saison 1963/64 mit der Vize-Meisterschaft abschloss. Zwei Jahre später stand Manglitz ebenfalls im Tor und führte den MSV erstmals ins DFB-Pokal-Finale. Beim 2:4 gegen Bayern München bekam er zwar die Hütte voll, verdiente sich aber dennoch gute Noten. Die Triumphe alleine waren es aber nicht, die Manglitz gerne an Duisburg zurückdenken lassen. „Wir waren eine richtig gute Truppe, mit einer tollen Kameradschaft. Nach den Spielen gingen wir abends in die Kneipe. Das hat Spaß gemacht“, erinnert sich der 70-Jährige gerne.

Der „Lange“, der so gewaltig durch den Strafraum fliegen konnte, wie damals kaum ein anderer, spielte sich sogar in den Blickpunkt der Nationalmannschaft, kam aber kaum an Hans Tilkowski, der 1966 auch die WM in England bestritt, vorbei. 20 Mal saß Manglitz zwar auf der Bank, zum Einsatz kam er aber nur in vier Partien. Bei Bundestrainer Helmut Schön half ihm auch seine große Klappe nichts. Im Gegenteil: In Anlehnung an den Boxer Muhammad Ali bekam Manglitz den Namen „Cassius“ verpasst - und plapperte zu Schöns Leidwesen weiter. Nach einem 0:0 in der EM-Quali gegen Albanien diktierte Bankdrücker Manglitz den Journalisten in die Blöcke: „Die Nürnberger hätten hier vier Stück gemacht.“ Schön konterte: „Für seine 26 Jahre hat der Manglitz immer noch eine große Klappe.“ Als Bestrafung nahm der Bundestrainer den Münchner Sepp Maier als dritten Keeper zur WM nach England. „Cassius“ musste daheim bleiben. Bei der WM 1970 in Mexiko kam Schön nicht an Manglitz vorbei, setzte ihn aber nur auf Bank und Tribüne und somit wieder ins Abseits.

Seit nunmehr 22 Jahren lebt Manglitz im spanischen Badeort Yillajoysa zwischen Benidorm und Alicante. Das soll aber keineswegs heißen, dass er die Zebras völlig aus den Augen verloren hat. Den deutschen Fußball verfolgt er über das Fernsehen - und wenn er mal auf Deutschland-Besuch ist, nutzt Manglitz jede Gelegenheit, um sich die MSV-Spiele anzusehen. „Der MSV ist meine Heimat, hier habe ich wunderbare Jahre erlebt“, sagt Manglitz, der zwischen 1963 und 1969 insgesamt 192 Bundesliga-Partien absolvierte und nicht nur durch seine Paraden Duisburger Fußball-Geschichte schrieb.

In der Urlaubsgegend machte er sich selbstständig, baute eine Renovierungsfirma auf und erarbeitete sich auch in diesem Gewerbe einen guten Ruf. In einem großen Hotel am Stadtrand in unmittelbarerer Nähe zum Meer hatte er damals ein Penthouse und verdiente sich die Miete, in dem er auch im Hotel als Hausmeister unterwegs war. Manglitz erledigte seinen Job präzise und schnell. Das „Fliegen“ hatte er nicht verlernt. Vor fünf Jahren hat er sich dann allerdings endgültig zur Ruhe gesetzt.

Manglitz engagierte sich auch so gut es geht für soziale Zwecke. Gemeinsam mit dem Oldie-Team des MSV übernahm er die Patenschaft für einen in Not geratenen Jungen aus Thailand und unterstützt über das Kinderhilfsprojekt „Hoffnungsfunke“ weitere Waisenkinder aus Thailand. Geburtstagsgeschenke will er daher keine mehr haben. „Ich sammle jetzt lieber Geld und stecke das in die Ausbildung der Kinder in Thailand“, sagt Manglitz, der sich freut, wenn er aus Gründen weiterer Hilfsprojekte mal wieder eine Gelegenheit hat, nach Deutschland zu kommen. Dann kann er nicht nur die Enkel besuchen, sondern auch den MSV Duisburg.

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