Mit gleich drei Spielen binnen zwei Monaten begann 1929 die faszinierende Geschichte der Ruhrpott-Duelle zwischen dem MSV und Schalke 04, die am 21. Mai 2011 mit dem DFB-Pokalfinale einen imposanten Höhepunkt erleben wird. Wir haben die schönsten MSV-Siege gegen Schalke 04 gesammelt. Heute geht der Rückblick von 1966 bis ins Jahr 1970.
19. Februar 1966
Halbes Dutzend im DFB-Pokal
Der MSV schon im Achtelfinale in Endspielform? Und wie! Auch die Presse überschlug sich, als die Zebras am 19. Februar 1966 den FC Schalke schlichtweg aus dem Wedau-Stadion putzte. „Sogar die Verteidiger stürmten mit“ oder „Meiderich macht mit Schalke kurzen Prozess“, lauteten die Schlagzeilen. 1966 kam es zwischen den Revier-Rivalen zum bislang einzigen Vergleich im DFB-Pokal – und das Duell entschied die Duisburger Truppe von Trainer Hermann Eppenhoff deutlich für sich.
6:0! Der MSV traf im halben Dutzend und krönte eine ganz starke Offensivvorstellung. „Pille“ Gecks, Heinz van Haaren und Carl-Heinz Rühl holten schon vor der Pause einen 3:0-Vorsprung heraus, im zweiten Abschnitt erhöhten Hartmut Heidemann, erneut van Haaren und „Eia“ Krämer. Die von Günter Preuß organisierte MSV-Abwehr ließ keine Schalker Torchance zu. Erst im Pokalfinale wurden die Zebras vom FC Bayern München gestoppt.
16. März 1968
Wilde Konter gegen Knappen
Siege in Gelsenkirchen kommen für Duisburger nicht allzu häufig vor. Deshalb genoss die MSV-Elf von Trainer Gyula Lorant den Triumph am 16. März 1968 auch in vollen Zügen, zumal mit dem glatten 3:0-Erfolg in der Glückauf-Kampfbahn auch die glimmende Euphorie beim Rivalen wieder ausgepustet wurde. Nach zwei vorherigen Siegen schöpfte Schalke nämlich wieder Hoffnung im Abstiegskampf der Saison 1967/68. Der MSV konnte mit seiner Favoritenrolle aber sehr gut umgehen. Ausnahmsweise waren es in jener Spielzeit nicht die Duisburger, die zittern mussten – und mit einem nahezu perfekten Konterspiel riss der MSV die „Knappen“ wieder auf den Boden der Tatsachen.
Schalke begann zwar stürmisch, aber auf dieses Konzept waren die Zebras eingestellt und nutzten die Fehler der Hausherren gnadenlos aus. Nach Flanke von Horst Wild, der an allen drei MSV-Toren beteiligt war, schoss „Pille“ Gecks das 1:0 (25.). Schalke erstarrte plötzlich in Ehrfurcht und schaffte bis zum Abpfiff keinen gescheiten Angriff mehr auf das Tor von Duisburgs Keeper Manfred Manglitz. Rainer Budde gelang erneut nach Wild-Zuspiel das 2:0 (34.), ehe Wild persönlich zum 3:0-Endstand traf (54.). Es war eine Konter-Gala, die Schalke nur noch mit groben Foulspielen beantworten konnte. Aber darauf hatten sich die Meidericher ebenfalls eingestellt.
21. Februar 1970
Riegel gegen „Riegel-Rudi“
In der Bundesliga-Gründungssaison war Rudi Gutendorf MSV-Trainer und führte die Meidericher mit seinem legendären Riegel-Konzept zur Vize-Meisterschaft. 1969/70 versuchte sich der Weltbummler bei Schalke 04, hatte gegen Duisburg aber keinen Erfolg. Der Duisburger Riegel hielt am 21. Februar 1970 dicht, „Riegel-Rudis“ Schalker bekamen keine Chance.
Bereits in der 6. Minute erzielte Detlef Pirsig im Wedau-Stadion das 1:0 für die Hausherren. Das darf besonders erwähnt werden, weil Pirsig zwar einer der besten Abwehrrecken seiner Zunft war, in 336 Bundesliga-Einsätzen für den MSV aber nur neun Tore markierte. Gegen Schalke spielte er mal wieder überragend und traf nach Vorarbeit von Johannes Riedl, der in der 63. Minute zum 2:0-Endstand erfolgreich war. „Ich hatte gehofft, dass der MSV wegen des Kräfteverbrauchs in der zweiten Hälfte einbricht“, sagte Gutendorf hinterher. Duisburg gab die Zügel während der kompletten 90 Minuten aber nicht aus der Hand.
to be continued