Das war ein richtig aufregender und hochwertiger Fußballabend: der MSV Duisburg besiegte am Mittwochabend, 5. Februar 2014, auf dem Kunstrasenplatz an der Mündelheimer Strasse Twente Enschede mit 4:2 (0:2).
Trainer Sven Kahlert bewertete die unterschiedlichen Halbzeiten so: „Im ersten Durchgang haben wir nicht immer den richtigen Zugriff auf die schnellen Stürmerinnen bekommen, aber nach der Pause haben wir so gespielt, wie ich mir das vorstelle und den Gegner durch schnelle Kombinationen zu Fehlern gezwungen; erfreulich auch, dass wir offenbar läuferisch keine Probleme hatten.“
In der Tat sahen die knapp 200 Zuschauer (!) ein sehr intensives Spiel, das durchaus Wettkampf-Charakter hatte, beide Teams schenkten sich nichts und boten den Fans auch viele gute Strafraumszenen.
Das Spiel begann deutlich anders, als sich die MSV-Frauen und ihre Fans das vorgestellt hatten: Enschede, allerdings ohne die Nationalspielerinnen, war vom Anpfiff weg hellwach, überraschte die Duisburgerinnen mit schnellen, fast überfallartigen Angriffen - und schon der zweite war erfolgreich. Erst konnte Petersen im Eins zu Eins gegen die sehr schnelle Rechtsaußen der Gäste klären, doch den anschließenden Eckball bekommen die Zebras nicht aus der Gefahrenzone und aus dem Gewühl heraus erzielt Twente das 1:0 (2.).
Nachdem Petersen und Silva bei zwei, drei Kontern souverän klären, kommt der MSV nach zehn Minuten besser ins Spiel, doch weder Šundov auf Zuspiel Weichelt noch Nati mit einem Freistoß schaffen den gewünschten Erfolg. Aber beide Teams liefern sich jetzt einen offenen Schlagabtausch mit Torchancen fast im Minutentakt.
Spektakulär die 36. Minute, als erst Silva in höchster Not rettet und im Gegenzug Oster nach tollem Alleingang an der sehr guten Twente-Torfrau scheitert. Nachdem Oster und Šundov - nach perfektem Zuspiel der Kapitänin - erneut kein Treffer gelingt, macht es der Meister der niederländisch-belgischen Liga deutlich besser: wieder bekommt die MSV-Abwehr die schnelle Rechtsaußen nicht in den Griff, kluger Pass in die Mitte und gegen den platzierten Schuss der Mittelstürmerin hat Petersen keine Chance: 0:2 nach 43 Minuten - und auch zur Pause, in der sich Trainer und Mannschaft vor allen Dingen darüber Gedanken machen, wie man die Lücken in der Abwehr effektiver schließen kann.
Engagiert und konzentriert kommen die Zebras aus der Kabine - und nach 67 Minuten steht es tatsächlich 2:2. Erst hat die bewährte Kombination Oster auf Šundov diesmal Erfolg: die Kroatin verwandelt die Vorarbeit der extrem spielfreudigen Oster zum 1:2 (53.), und dann trifft Šundov nach feinem Zuspiel von Nati zum 2:2 (68.).
Als dann Torfrau Kämper nervenstark eine Eins zu Eins-Situation klärt, dreht der MSV das Spiel sogar komplett: Šundov auf Oster, und die Kapitänin erzielt mit einem perfekten Schuss aus halbrechter Position das 3:2 (81.). Doch damit nicht genug, die lange verletzte Laura Luis schraubt - von Kalkan auf die Reise geschickt - das Ergebnis noch auf 4:2 (90.).
MSV – Twente Enschede 4:2 (0:2)
Zebras: Petersen (46. Kämper), Weichelt, Silva, Costa, Schenk (67. Wahlen); Pozerska, Müller (51.Shibata); Oster, Nati (73. Luis) Tarczynska (67. Kalkan); Šundov. Tore: 0:1 (2.), 0:2 (43.), 1:2 Šundov (53.), 2:2 Šundov (68.), 3:2 Oster (81.), 4:2 Luis (90.).