Nach fast vierwöchiger Zwangspause, bedingt durch ChampionsLeague-Spiele der Gegner aus Potsdam und Wolfsburg sowie durch Spiele der Nationalmannschaften für die WM-Qualifikation, müssen die Frauen des MSV Duisburg am Sonntag, 13. April 2014, ihr Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg nachholen (Anstoß 14 Uhr, altes VfL-Stadion).
Eine extrem schwierige Aufgabe für den Tabellen-Achten der deutschen Eliteliga; denn die Wölfinnen sind nicht nur überragender Triple-Sieger der letzten Saison, sondern der aktuelle BL-Dritte hat sich auch aktuell wieder für das CL-Halbfinale qualifiziert. Auch ein kurzer Blick in den Kader zeigt die überragende Qualität der Autostädterinnen: Trainer Ralf Kellermann stehen fast ausschließlich Nationalspielerinnen zur Verfügung – und besonders Lena Goeßling, Nadine Keßler sowie die Ex-Duisburgerinnen Luisa Wensing und Alexandra Popp spielen derzeit in überragender Form.
Ein Kompliment, das man ohne Abstriche auch auf den phänomenalen Sturm ausdehnen muss, wo Conny Pohlers und Martina Müller Woche für Woche eindrucksvoll belegen, dass Alter kein Hinderungsgrund für Topleistungen ist – ganz im Gegenteil.
Folglich ist der Gastgeber in diesem Spiel selbstverständlich Favorit, doch MSV-Trainer Sven Kahlert möchte die Routine dieser Rollenverteilung endlich einmal durchbrechen: „Unsere Null-Bilanz in dieser Saison gegen die drei Großen Frankfurt, Potsdam und eben Wolfsburg ärgert mich schon, schließlich haben Mannschaften wie Leverkusen, Essen oder Jena bewiesen, dass man auch gegen diese Teams punkten kann.“
Als zusätzliche Argumentationshilfe verweist Kahlert auf die Punkteausbeute des VfL, der in 14 Spielen zwar erst einmal verloren, aber immerhin schon dreimal Remis gespielt hat: „Wir wollen die Offensivkraft des Meisters durch gutes Positionsspiel und mutigen persönlichen Einsatz möglichst nicht zur Entfaltung kommen lassen und zudem versuchen, auch selbst mutig nach vorne zu spielen,“
Diese Marschroute will Kahlert den Zebra-Ladies mit auf den Weg geben. Allerdings kann er die taktischen Details erst am Freitag besprechen; denn erst dann hat er sein Zebra-Rudel wieder komplett zusammen. In dieser Woche sind nämlich mit Dolores Silva, Carole Costa (Portugal/ am Mittwoch 1:0 gegen Griechenland), Kristina Sundov (Kroatien/ am Mittwoch 0:1 in Russland) und Stina Petersen (Dänemark) wieder vier Leistungsträgerinnen international im Einsatz, Stina spielt sogar erst am heutigen Donnerstag ihr WM-Qualifikationsspiel beim Tabellenführer Schweiz.
Fairerweise muss man konstatieren, dass es Wolfsburg nicht besser geht; denn auch der VfL muss sehr viele Spielerinnen abstellen, so trifft Deutschland z.B. heute erst um 18 Uhr auf Slowenien. Vielleicht eine Chance für den MSV, doch mal einen Punkt aus Niedersachsen zu entführen?
Unabhängig vom Ergebnis wird an diesem Sonntag der Saison-Endspurt eingeläutet und besonders in den dann folgenden drei Spielen wollen die Duisburgerinnen den Klassenerhalt möglichst schon fixieren.
Am Ostersamstag – leider exakt zeitgleich zur Begegnung der Männer gegen den VfL Osnabrück – gegen den SC Freiburg, am 27. April 2014, 14 Uhr, in Essen und am 4. Mai 2014, 14 Uhr, im PCC-Stadion gegen Aufsteiger Cloppenburg will und muss der MSV Punkte sammeln, da lässt der Chefcoach auch keine Ausreden gelten: „Das werden drei Spiele auf Augenhöhe; in diesen wichtigen Begegnungen zu punkten, ist auch eine Frage des Charakters.“
Zebra-Ladies wollen sich beim Meister nicht verstecken
(Foto: Daniel Matic)