Der gebürtige Duisburger absolvierte seine gesamte Fußballerkarriere beim Spielverein. 1948 begann Lulu im Alter von 13 Jahren beim Meidericher SV, absolvierte bald auch Spiele in der Jugend-Niederrhein-Auswahl und später sogar an der Seite von Uwe Seeler in der Fifa-Welt-Auswahl (1955).
In der Oberliga West-Saison 1954/55 bestritt Lulu sein erstes Seniorenspiel. Als 18jähriger kam er am 09. Januar 1955 in Dortmund zum Einsatz. Leider ging dieses Spiel mit 0:4 verloren, wobei sich aber alle einig waren, dass der MSV unter Wert geschlagen wurde. Bis zur Bundesliga-Qualifikation 1963 bestritt Nolden 192 Begegnungen in der Oberliga West und erzielte dabei 23 Tore.
1962/63, in der letzten Oberliga-Spielzeit vor dem Start der neugegründeten Bundesliga, gewann Lulu mit seinen Zebras den Constans-Jersch Pokal. Im Finale wurde die Alemania aus Aachen mit 2:0 besiegt. Der Pokal ware benannt nach Constans Jersch, dem Vorsitzenden des Westdeuschen Spielverbandes WSV von 1908 bis (mit Unterbrechungen) 1933.
Bei der Bundesliga-Premiere war Lulu von Anfang an mit von der Partie, als der Karlsruher SC mit 4:1 besiegt wurde. Sein erstes Bundesligator schoss er beim legendären Spiel gegen den HSV, als die Hanseaten, nachdem sie Meiderich endlich gefunden hatten, mit einer 4:0 Packung wieder nach Hause geschickt wurden. Der Treffer zum 2:0 sollte dabei etwas ganz Besonderes bleiben, denn es war sein einziges Feldtor in der Bundesliga.
Treffsicher war er trotzdem, denn Lulu erzielte insgesamt 16 Bundesliga-Kisten – 15 davon eiskalt per Strafstoß. Auch im DFB-Pokal gelang ihm ein Tor, natürlich auch ein Elfer. Warum eiskalt? Weil er alle Elfmeter verwandelte, zu denen er antrat. In der ewigen Liste der Elfmeterkönige nimmt Lulu damit den zweiten Platz ein derer, die all ihre Elfmeter verwandelten. Nur Hans-Joachim Abel hat einen Elfmeter mehr verwandelt.
Seinen ersten Elfmeter verwandelte er mit seiner nervenden „Bierruhe“ am 23.11.1963 beim 3:3 gegen Borussia Dortmund, seinen letzten am 05.11.1966 beim 1:5, kurioserweise wieder gegen die Borussia aus Dortmund. Sein letztes von insgesamt 91 Bundesligaspielen bestritt er am 11.03.1967 beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt.
Lulu war immer ein zurückhaltender und „leiser“ Spieler. Und gerade dann ist eine Gegebenheit in seiner Karriere nicht zu verstehen, bei der der DFB eine entscheidende Rolle hatte. Es war der 16. Spieltag der Saison 1965/66. Bei diesem Spiel soll Lulu gesagt haben, dass Schiedsrichter Deuschel den Meidericher SV verschoben habe. Ein paar Spieltage später soll auch Uwe Seeler geäußert haben, dass Schiedsrichter Tschenscher den HSV verschoben habe. Beide „Straftaten“ wurden am 03.02.1966 vor dem DFB-Sportsgericht verhandelt.
Uwe Seeler konnte seine Äußerung nicht nachgewiesen werden. Und bei Lulu? Er hat sich von Anfang an gegen die Beschuldigungen gewehrt. Er hat bei der Gerichtsverhandlung sogar Werner „Eia“ Krämer als Zeugen mitgebracht, der die Aussage von Lulu bestätigte. Uwe Seeler benannte keinen Zeugen.
Und das Urteil des DFB-Sportgerichts? Uwe Seeler wurde freigesprochen, und Lulu bekam eine Sperre von vier Wochen, damals die geringste Strafe. Er bekam mildernde Umstände, weil er vorher nie eine Sperre hatte.
Aber das trat seinen Verdiensten beim MSV keinen Abbruch. Die große Verbundenheit zum MSV (er wechselte nie zu einem anderen Verein), die Vizemeisterschaft 63/64 und die großartige Karriere des Lulu Nolden führten schließlich verdientermaßen zur Wahl der Legende durch die Fan-Gemeinschaft der Zebras.
Lieber Lulu, die ganze Zebrafamilie gratuliert dir ganz herzlich und wünscht dir Gesundheit, Glück & einen wunderschönen Tag! Wir sehen uns hoffentlich bald wieder in der Arena, denn Lulu versucht so viele Spiele seines MSV wie möglich live in der schauinsland-reisen-arena zu verfolgen.
Wenn ihr mehr über die große Tradition der Zebras lesen wollt, schaut doch einfach mal beim MSV-Museum rein! Hier geht’s zur Website.