Es war wieder einmal ein Ende mit Schrecken, dementsprechend emotional geladen verschwanden die MSV-Akteure nach der verlorenen Partie gegen den VfB Stuttgart in ihrer Kabine. In den Aussagen zum Spiel, war es vor allem eine Frage, die allen in den Köpfen schwirrte: „Wieviel Pech kann man eigentlich haben?“
Von Pech konnte im ersten Durchgang allerdings keine Rede sein, wie der Ex-Stuttgarter Christian Tiffert feststellte war „die erste Halbzeit das schlechteste was der MSV bislang gezeigt hatte.“ Rudi Bommer bezeichnete die Leistungen sogar „nicht erstligareif“, doch was der Trainer auf der Pressekonferenz ironisch als „ganz leise Töne“ beschrieb, war in Tifferts Augen die lautstärkste Pausenansprache seiner Karriere. „Der Trainer hat uns völlig zurecht die Meinung gegeigt,“ beschrieb auch der eingewechselte Christian Weber die Stimmung in der Halbzeit.
Eine Ansprache mit Wirkung. Bommer: „In der zweiten Halbzeit war Leidenschaft im Spiel. So wollten wir es von Anfang an machen. Über die erste Hälfte bin ich stocksauer, aber die Mannschaft hat sich gesteigert und ist verdient zum Ausgleich gekommen. Der Gegentreffer ist dann eine Unkonzentriertheit die bestraft wird." „Wir waren motiviert, wollten es uns beweisen,“ so Weber. Und auch "Tiffi" sah die positive Veränderung: „Die Mannschaft hat gekämpft und gezeigt was in ihr steckt. Wir haben konzentriert und offensiv gespielt und dabei unsere Klasse gezeigt.“ Doch „am Ende ist es das übliche Pech, dass sich durch diese Saison zieht. Wir leisten uns einen Fehler und verlieren, obwohl wir Stuttgart die gesamte zweite Hälfte klar im Griff hatten.“
„Wir haben in der zweiten Hälfte gesehen, was diese Mannschaft leisten kann, daher bin ich überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen können, wenn wir immer weiter kämpfen. Noch ist nichts verloren. Wer dieses Spiel gesehen hat, muss sich doch fragen, wie viel Pech diese Mannschaft haben kann,“ entgegnete Walter Hellmich den anwesenden Journalisten auf die gewohnte Frage nach dem Klassenerhalt.
Seine Mannen Weber und Tiffert sehen es ähnlich: „Wir haben Hoffnung! Man sieht ja was in uns steckt und wir werden nicht aufgeben. Zum Glück bleibt es unten ja eng aneinander. Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel – aber die nächsten werden wir auch gewinnen!“