Zebras gegen Berliner Bären: Eine ausgeglichene Bilanz


58 Pflichtspiele wurden seit der Bundesliga-Gründung zwischen Duisburg und Hertha BSC ausgetragen, auch in der 2. Liga (seit 1983) und im DFB-Pokal (sechs Partien) standen sich Zebras und Herthaner mehrfach gegenüber. Die Bilanz ist fast ausgeglichen. 22 Partien konnten die Zebras gewinnen, in 24 Spielen ging Berlin als Sieger vom Platz. In der vorletzten Saison konnte Hertha das Auswärtsspiel in Duisburg für sich entscheiden, dafür siegte der MSV zuvor im Hinspiel in der Hauptstadt durch einen famosen Auftritt 2:0 (Tore durch Sahan und Baljak).

Zuvor klappte es sogar noch besser. Denn es gibt gute und sehr gute Fußballspiele. Und es gibt perfekte Partien. Eine eben solche gelang den Zebras am 14. April 1999 im Berliner Olympiastadion. Mit einer starken Leistung setzte sich das Team von Trainer Friedhelm Funkel 3:1 gegen Hertha BSC durch und feierte einen nicht für möglich gehaltenen Erfolg.

Denn die Vorzeichen waren an diesem Mittwochabend klar ausgerichtet. Hertha absolvierte eine beeindruckende Saison und war als Tabellendritter klar auf Kurs Richtung Champions-League-Plätze. Der MSV benötigte noch Punkte für den Klassenverbleib und natürlich wurde vor dem Spiel nur über die Höhe des Berliner Sieges diskutiert.

Da machten die Zebras, die taktisch geschickt antraten, aber nicht mit. Zwar fiel es schwer, Torjäger Michael Preetz, der fast immer gegen den MSV erfolgreich war, auszuschalten, doch Duisburgs Innenverteidiger Tomasz Hajto kam mit zunehmender Spieldauer immer besser mit dieser Aufgabe zurecht. Auf der anderen Seite überzeugten die Duisburger mit schnellen Angriffen. Bereits in der 19. Minute schloss Carsten Wolters einen Alleingang über die rechte Seite mit einen Schuss ins lange Eck zum 1:0 ab. Kurz nach dem Seitenwechsel konnte Herthas Dick van Burik eine Ecke nur ins eigene Tor abfälschen.

Auch der Anschlusstreffer – natürlich durch Preetz – brachte den MSV nicht aus dem Konzept. Die Zebras, antrieben vom damals überragenden Ballverteiler Marcus Wedau, agierten schlichtweg perfekt, griffen früh an – und Wedau persönlich erzielte das 3:1. Am Ende war sogar ein höherer Sieg möglich.

Zwischen Zebras und Herthanern gibt es traditionell Berührungspunkte. Das ist schon der Tatsache geschuldet, dass der frühere MSV-Torjäger Michael Preetz seit vielen Jahren in Berlin arbeitet und nach seiner aktiven Karriere als Sportdirektor die Geschicke des Klubs leitet. Wie Aufstiege gelingen, weiß Preetz längst aus seiner Zeit als Stürmer. Auch die Zebras schoss er mit unvergessenen Treffern 1993 in die Bundesliga.

Jetzt geht wieder ein ehemaliger Duisburger für Hertha auf Torejagd. Sandro Wagner, der von 2008 bis 2010 verletzungsbedingt nur 36 Zweitligaspiele für den MSV bestritt, ist über Bremen und Kaiserslautern nun in Berlin gelandet. In Duisburg wird der mit Leidenschaft spielende U 21-Europameister weiterhin hochgeschätzt, eine Fortsetzung seiner guten Form ist beim Spiel in der Schauinsland-Reisen-Arena allerdings nicht gewünscht. Nächste Woche darf Sandro gerne weitermachen. Viel Glück für die Zukunft wünscht der MSV auch seinem ehemaligen Spieler Änis Ben-Hatira, der im Hertha-Dress zurückkehrt. Von 2009 bis 2010 war der Offensivspieler vom HSV an die Zebras ausgeliehen. Zudem war Berlins Manuel Beichler vor einem Jahr kurzfristig an den MSV ausgeliehen.

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