Der FSV im Check: Verdrehte Welt in Frankfurt


Früher startete der FSV Frankfurt zumeist mäßig in die Saison, fand sich schnell im Tabellenkeller wieder und benötigte oft in der Rückrunde einen Kraftakt, um den Klassenverbleib zu feiern. Diesmal ist die Fußball-Welt in Hessen etwas verdreht, denn der FSV startete stark in die Spielzeit und kann auf ein sorgenfreies Jahr hoffen.

Saisonverlauf


Die erste Niederlage kassierte der FSV am 7. Spieltag beim 1. FC Köln. Bis dahin konnten die Hessen schon Hertha BSC, Ingolstadt, Aue und St. Pauli bezwingen. Der gute Start verschaffte Selbstbewusstsein. Auch wenn die großen Erfolge in den folgenden Partien ausblieben, war der FSV doch zumeist ebenbürtig und stellte die gute Entwicklung der Mannschaft nicht nur beim jüngsten 3:1-Sieg gegen Regensburg am vergangenen Sonntag unter Beweis.

Die Ausgangslage


Der Klassenverbleib war schon zu Saisonbeginn das primäre Ziel der Hessen, die über einen geringen Etat verfügen und im Sommer Abgänge verkraften mussten. Vor allem der Verlust der Lauterer Leihgabe Micanski schmerzte. Dafür schlug Edmond Kapllani, der aus Augsburg kam, direkt als Torjäger ein.

Trainer & Team


Benno Möhlmann gehört zu den deutschen Trainer-Routiniers schlechthin und kennt die 2. Liga nach über 400 Spielen an der Seitenlinie wie seine Westentasche. Seit rund 20 Jahren mischt der Münsterländer bereits als Coach im deutschen Profifußball mit. Davor hatte er eine erfolgreiche Spielerkarriere in Hamburg und Bremen. 2011 rettete er den FC Ingolstadt vor dem Abstieg, das Kunststück gelang ihm auch vergangene Saison mit dem FSV Frankfurt. Jetzt hat Möhlmann eine eingespielte Mannschaft zur Verfügung, die mit guten Leuten wie Stürmer Kapllani ergänzt wurde.

Stärken & Schwächen


Die Abwehr-Viererkette der Frankfurter ist eingespielt und ließ im bisherigen Saisonverlauf nur wenig zu. Eher als Ausreißer kann die deutliche 0:3-Niederlage gegen Aalen gewertet werden. Gut harmonieren auch die Spitzen Kapllani und Verhoeck, aus dem Mittelfeld kam bislang aber eher wenig Torgefahr.

Historie & Gegenwart


Im Schatten des Lokalrivalen Eintracht Frankfurt spielt der FSV in der Mainmetropole nur die zweite Geige. 1899 gegründet, gehört der Klub aus dem Stadtteil Bornheim aber dennoch zu den traditionsreichsten Sportvereinen in Hessen. 1925 stand der FSV sogar im Finale um die deutsche Meisterschaft. Nach langen Jahren im Amateurbereich gelang 2008 das Zweitliga-Comeback. Im heimischen Volksbank-Stadion kämpft der Verein um jeden Zuschauer und kann sich auf eine ebenso kleine wie feine und lautstarke Fangemeinde verlassen.

Spiele & Spieler


In elf Pflichtspielduellen standen sich MSV und FSV bislang gegenüber, die Bilanz ist ausgeglichen. Beide Teams konnten je vier Partien gewinnen. Der FSV entschied direkt die ersten beiden Vergleiche für sich. Am 4. Oktober 1980 setzten sich die Hessen im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten durch. Das allererste Zweitligaspiel des MSV stieg ebenfalls in Frankfurt und bescherte dem Zebra-Team des damaligen Trainers Siegfried Melzig einen miserablen Auftakt. Mit 1:2 unterlag der MSV beim FSV.

Gleich zwei Nullnummern gab es in der Saison 2008/09. In der vergangenen Spielzeit endete das Hinspiel ebenfalls 0:0, im Rückspiel triumphierten die Hessen am 3. Februar 2012 mit 2:1 in der Schauinsland-Reisen-Arena. Wesentlich torreicher ging es in der Saison 2010/11 zur Sache. Das Match in Duisburg gewannen die Frankfurter 3:1. Doch der MSV nahm Revanche: 4:0 siegten die Zebras am 30. April in Hessen. Sefa Yilmaz steuerte einen Doppelpack bei.

Gerne erinnern sich die MSV-Fans auch an den 17. Januar 2010, als die Zebras einen sehr guten Tag erwischten und mit 5:0 gewannen. Srdjan Baljak erzielte damals in seinem ersten Spiel für Duisburg direkt das 1:0. Ivo Grlic, Olcay Sahan und Nicky Adler erhöhten auf 4:0, ehe Christian Tiffert mit einem „Phantomtor“ das 5:0 markierte. Der Ball prallte – wie die Zeitlupe später zeigte - von der Latte zurück ins Feld. Die Schiedsrichter entscheiden auf Tor – spielentscheidend war das allerdings nicht mehr.

Beim 5:0-Sieg stand Björn Schlicke noch im Duisburger Siegerteam. Zwischen 2006 und 2010 war der lange Abwehrspieler mit dem wuchtigen Schuss für den MSV am Ball und konnte insgesamt drei Tore markieren. Seit 2010 ist er eine feste Größe im Abwehrblock des FSV und freut sich auf ein Wiedersehen in Duisburg. Beim MSV hat der Sympathieträger noch viele gute Bekannte. Leider kann er sie nur von der Tribüne begrüßen, denn nach einer Roten Karte aus der Vorwoche ist Schlicke gesperrt. Ebenfalls das Frankfurter Trikot trägt Yannick Stark, der mal beim MSV unter Vertrag war. Der Youngster wurde allerdings schnell ausgeliehen und bestritt daher kein Profimatch für die Zebras.

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