MSV im Blick: Stotterstart und ein starkes zweites Saisonviertel


Die Kader werden zusammengestellt, Vorbereitungen absolviert. Nach unzähligen nervigen Ausdauereinheiten und viele weiteren Stunden auf dem Trainingsplatz geht’s endlich los. Die Saison startet, die Fans sind heiß auf die neue Saison. Doch der MSV hatte zu Beginn der Spielzeit 2012/13 dasselbe Problem wie schon zum Jahresstart 2012. Die Zebra-Beine kamen nicht so recht in Gang, der Motor stotterte.

Bereits im Laufe der Vorbereitung drehten die MSV-Fahnen auf Sturm. Mit Jurgen Gjasula, Timo Perthel und Julian Koch fielen schon vor dem ersten Saisonspiel drei wichtige Akteure langfristig aus. Die Stimmung war gedämpft im Zebrastall.

Es folgte der ernüchternde Saisonauftakt mit drei Niederlagen in Folge und der Entlassung von Oliver Reck. Einzig positiv zu diesem Zeitpunkt: Der MSV setzte sich in Runde eins des DFB-Pokal beim ambitionierten Drittligisten Hallscher FC mit 1:0 durch.

Ein Nachfolger für Reck wurde gefunden, doch Sportdirektor Ivo Grlic wollte den Cheftrainer-Posten wohlüberlegt neu besetzten. So zögerte sich die Personalie heraus und es kam dazu, dass Ivo selbst zusammen mit Vereins-Legende Bernard „Ennatz“ Dietz für das Spiel beim TSV 1860 München das Ruder übernahm und an der Seitenlinie stand. Leider ohne Erfolg. Es setzte eine 0:3-Niederlage in der Allianz Arena.

Kosta Runjaic war der neue Mann an der MSV-Seitenlinie. Der 41-Jährige kam vom Drittligisten SV Darmstadt nach Meiderich. Schon beim ersten Spiel unter Coach Kosta in Kaiserslautern sahen die mitgereisten MSV-Anhänger eine verwandelte Mannschaft, die sich erst kurz vor Ende dem Bundesliga-Absteiger geschlagen geben musste. Es folgten Remis gegen Bochum und Hertha, die zumindest unter dem Kapitel „Teilerfolge“ verbucht werden konnten.

So war es der erste Spieltag des zweiten Saisonviertels, der die Wende brachte. Nach knapp vier Wochen unter Kosta Runjaic und Ilia Gruev fruchtete das geändert und intensivierte Trainingsprogramm. Als absoluter Außenseiter holte der MSV seinen ersten „Dreier“ in der laufenden Spielzeit beim FC Energie Cottbus. LKW-Ladungen Steine fielen alle Beteiligten vom Herzen. „Wir haben nie aufgegeben, haben immer an uns geglaubt“, sagte der Siegtorschütze Goran Sukalo damals. Und in der Tat. Dieser Erfolg gab den Zebras Selbstvertrauen… Zumindest auswärts. Denn in der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena lief es weiterhin alles andere als gut.

Der 18. November 2012 war der Tag, an dem die Zebras den bis dato anhaltenden Heimfluch endlich besiegten. „Meidericher SV, Meidericher SV!!“, schallte es durch die Arena in Wedau. Mit 2:1 schlugen die Mannen von Coach Kosta den Konkurrenten Erzgebirge Aue. Einen Spieltag zuvor waren die Zebras erstmalig in dieser Saison, dank eines 0:0-Unentschieden beim 1. FC Köln, vom letzten Tabellenplatz gesprungen. Nun ging es weiter aufwärts. Platz 16 war die damalige Position.

Zum Abschluss der Hinrunde gab es bei Lieblingsgegner SC Paderborn den Startschuss zu einem furiosen Jahresendspurt. Timo Perthel, im Sommer gerade erst von Hansa Rostock verpflichtet und sofort mit einem Mittelfußbruch außer Gefecht, kam zurück, sah und…traf! Durch sein Joker-Tor ließ er keine Zweifel mehr an dem verdienten 2:0-Sieg in Ostwestfalen aufkommen. „Ich habe gewettet, dass ich nach meiner Rückkehr sofort treffe, doch wirklich daran geglaubt, habe ich nicht. Es ist der Wahnsinn“, schwärmte Perthel nach dem Abpfiff.

Durch diesen wichtigen Erfolg katapultierte sich der MSV pünktlich zum Hinrunden-Ende von den Abstiegsplätzen. Gleichzeitig leitete der Sieg beim SCP eine kleine Siegesserie ein, denn auch die letzten beiden Spiele im Jahr 2012 beim VfR Aalen (1:0) und gegen Regensburg (4:2). Durch satte neun Zähler in drei Partien kletterten die Zebras bis auf Platz 14 der Tabelle und sorgten damit für eine besinnlichere Weihnachtszeit, als es lange den Anschein hatte.

Es bleibt festzuhalten, dass nach einem verkorksten Saisonstart eine deutliche Leistungssteigerung zu vielen Punkten im zweiten Teil der Hinrunde führte. Auch der Trainerwechsel trug sein übriges dazu bei.

In 15 Spielen fuhren die Zebras sechs Siege ein, erkämpften drei Remis und mussten sechs Niederlagen hinnehmen. Eine Bilanz, die sich angesichts der zwischenzeitlichen Verletzungsmisere mit neun Invaliden, durchaus sehen lassen kann. 21 Punkte bedeuteten nach 19 Spielen Rang 14.

Ein Fakt, für den sich der MSV leider nichts kaufen kann, aber dennoch Mut macht: In der Rückrunde-Tabelle steht der MSV mit einer maximalen Punktausbeute von sechs Zählern auf Platz drei! So darf es gerne weitergehen. :)

Ein weiterer Hoffnungsfunken sind die Rückkehrer, sowie die Auswärtsstatistik. Mit Julian Koch und Timo Perthel kamen bereits zwei Langzeitverletzte während der Hinrunde zurück. Besonders Julian Koch setzte in vielen Spielen Akzente und überzeugte vor allen Dingen durch seine Einsatzfreude. So kennt man unseren Jule!

Voraussichtlich zur Rückrunde steigen nun auch Jurgen Gjasula und Felix Wiedwald, der sich beim Sieg gegen Aue einen Mittelhandbruch zuzog, wieder ein. Damit kann Coach Kosta mit noch mehr Pepp im Konkurrenzkampf hoffen.

Auffällig war bislang, dass der MSV auf fremdem Geläuf mehr Punkte sammelte, als daheim. Mit 13 Zählern steht in dieser Statistik Platz sieben zu Buche. Daheim haben die Zebras gegen Regensburg damit begonnen die unglückliche Hinrunden-Statistik aufzupolieren. Nach neun Auftritten in der SLR-Arena hat der MSV erst acht Punkte auf dem Konto.

Doch die Entwicklung der Mannschaft im Laufe der Spielzeit lässt hoffen, denn mit 21 Zählern stehen die Zebras besser da als noch ein Jahr zuvor. Damals hatte der MSV 20 Punkte. Und wie alle wissen, endete die Saison… na klar… mit dem Klassenerhalt!! Wenn das mal kein gutes Omen ist?!

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