Früher startete der FSV Frankfurt zumeist mäßig in die Saison, fand sich schnell im Tabellenkeller wieder und benötigte oft in der Rückrunde einen Kraftakt, um den Klassenverbleib zu feiern. Diesmal läuft die Fußball-Welt in Hessen völlig anders. Bislang hat der FSV die beste Saison seiner Vereinsgeschichte absolviert und kann sogar noch den Aufstieg ins Visier nehmen. Dazu müsste am Samstag (13 Uhr) allerdings in Frankfurt ein Sieg gegen die Zebras geschafft werden.
Saisonverlauf
Die erste Niederlage kassierte der FSV am 7. Spieltag beim 1. FC Köln. Der gute Start verschaffte Selbstbewusstsein. Auch wenn nicht regelmäßig gepunktet wurde, waren die Frankfurter in vielen Partien ebenbürtig und haben weiterhin Kontakt zum Relegationsplatz. Zuletzt gab es gegen Union Berlin und Jahn Regensburg zwei Siege in Serie.
Die Ausgangslage
Der Klassenverbleib war zu Saisonbeginn das primäre Ziel der Hessen, die über einen geringen Etat verfügen und im Sommer Abgänge verkraften mussten. Doch die Mannschaft fand sich schnell. Nach dem Sprung über die 40-Punkte-Grenze wird nun die Aufstiegszone ins Visier genommen.
Trainer & Team
Benno Möhlmann gehört zu den deutschen Trainer-Routiniers schlechthin und kennt die 2. Liga nach über 400 Spielen an der Seitenlinie wie seine Westentasche. Seit rund 20 Jahren mischt der Münsterländer bereits als Coach im deutschen Profifußball mit. Davor hatte er eine erfolgreiche Spielerkarriere in Hamburg und Bremen. 2011 rettete er den FC Ingolstadt vor dem Abstieg, das Kunststück gelang ihm auch vergangene Saison mit dem FSV Frankfurt. Jetzt hat Möhlmann eine eingespielte Mannschaft zur Verfügung, die befreit auftrumpfen kann.
Stärken & Schwächen
Die Abwehr-Viererkette der Frankfurter ließ bislang 35 Gegentreffer und präsentierte sich gerade in den jüngsten Partien als sehr solide. Gut harmonieren die Offensivkräfte Kapllani (9 Tore) und Verhoeck (8), die regelmäßig Torgefahr entwickeln. Insgesamt erzielte Frankfurt 44 Treffer.
Historie & Gegenwart
Im Schatten des Lokalrivalen Eintracht Frankfurt spielt der FSV in der Mainmetropole nur die zweite Geige. 1899 gegründet, gehört der Klub aus dem Stadtteil Bornheim aber dennoch zu den traditionsreichsten Sportvereinen in Hessen. 1925 stand der FSV sogar im Finale um die deutsche Meisterschaft. Nach langen Jahren im Amateurbereich gelang 2008 das Zweitliga-Comeback. Im heimischen Volksbank-Stadion kämpft der Verein um jeden Zuschauer und kann sich auf eine ebenso kleine wie feine und lautstarke Fangemeinde verlassen.