Günter Preuß wird 80: „Ich bin für immer ein Meidericher Junge!“

Als Kapitän führte Günter Preuß den MSV 1963 in die erste Bundesligasaison und feierte direkt im ersten Bundeligajahr die Vizemeisterschaft mit seinen Meidericher Jungs. Am 10. November wird er 80 Jahre alt und blickt auf spannende Zeiten, kuriose Geschichten und „die wichtigste Zeit“ des MSV Duisburg zurück.

Welche Erinnerungen an Ihre aktive Zeit beim MSV Duisburg sind am stärksten haften geblieben?

"Die prägendsten Erinnerungen sind natürlich die Qualifikation für die Bundesliga, die Vizemeisterschaft 1964 und das DFB-Pokalfinale 1966. In den wichtigsten Jahren des MSV war ich aktiv dabei. Man hat immer vom Wunder von Bern gesprochen, und bei uns war es dann das Wunder von Meiderich. Dass aus uns der Vizemeister wird, konnte ja keiner ahnen. Es hat einfach keiner mit uns gerechnet. Diese Jahre waren der Grundstein für die gesamte weitere Entwicklung des MSV und seine heutige Tradition. Immerhin waren wir danach 19 Jahre in der Bundesliga. Teil der erfolgreichsten Mannschaft des MSV gewesen zu sein, macht einen enorm stolz."

Was hat Ihre Mannschaft damals so ausgemacht?

"Neun Jungs aus der Mannschaft kamen direkt aus Meiderich. Soviel Talent auf einem Fleck, das war schon was Besonderes. Wir Meidericher Jungs waren ein Jahrhundert-Geschenk. Obwohl wir eigentlich nur Hobby-Fußballer waren, haben wir uns immer zu 100% reingehangen. Wir haben ja auch den höchsten Auswärtssieg der Bundesligageschichte eingefahren, 9:0 bei Tasmania Berlin. Im Gegensatz zur momentanen Situation war bei uns ständig was los – zuhause haben wir locker mal mit 6:0 oder 3:0 gewonnen. Auch wenn die heutige Mannschaft da etwas von entfernt ist, fiebere ich natürlich weiterhin mit dem MSV mit und drücke die Daumen. Aber wir kommen ja auch aus einer anderen Ära."

Welche Rolle spielt der MSV noch in Ihrem Leben als Fußball-Rentner?

"Ich schaue mir die Spiele des MSV Woche für Woche an. Bei den Heimspielen bin ich meist live dabei. Generell verfolgen meine Frau und ich das ganze Fußballgeschehen. Meine Frau ist auch fußballbegeistert. Von 80 Lebensjahren habe ich natürlich auch 70 mit Fußball zu tun gehabt – der spielt eine enorm wichtige Rolle. Und natürlich schlug mein Herz für den MSV und schlägt immer noch für den MSV. Ich habe mein erstes und mein letztes Spiel beim MSV gemacht. Ich bin für immer ein Meidericher Junge. Aber wie wichtig der MSV im Leben der gesamten Vizemeisterelf ist, haben wir natürlich auch bei unserem selbst organisierten Benefizspiel 1985 gezeigt, als der Großteil des Teams noch einmal aufgelaufen ist. Das war unsere letzte große Aktion. Wir haben dazu Deutschlands beste Fußballer im Wedaustadion zusammengetrommelt, unter anderem Uwe Seeler und Franz Beckenbauer – eben alles was Rang und Namen hat. Das hat es in der ganzen Fußballgeschichte nicht gegeben. Dabei haben wir 240.000 Mark für die Lizenz des MSV sammeln können. Das zeigt, welchen Stellenwert der MSV Duisburg in der damaligen Truppe auch nach unserer aktiven Zeit noch hat."

 Wo und wie werden Sie Ihren 80sten Geburtstag feiern?

"Es ist eine kleine Feier in der schauinsland-reisen-arena geplant. Da kommen die engsten Freunde. Ich freue mich auf ein paar Stunden mit angenehmer Atmosphäre."

Günter Preuß stand bei 77 Bundesligaspielen für die Zebras auf dem Platz. Auch nach seiner aktiven Laufbahn hielt der Meidericher seinem Heimatverein die Treue und war unter anderem als Trainer und Sportdirektor tätig. Weitere spannende Einblicke in das Leben von Günter Preuß und kuriose Anekdoten lesen Sie auch in seiner Autobiographie „Der Kapitän der Zebras“.

Herr Preuß, wir wünschen Ihnen für Ihr neues Lebensjahr Glück, Freude und Gesundheit. Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag!

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