Beim Lokalderby in Essen brennen die Zebra-Mädels auf Revanche

Zwei wichtige Erkenntnisse hat der vergangene Spieltag der Frauen-Bundesliga für den MSV Duisburg gebracht, eine tabellarische und eine sportliche: Durch das etwas glückliche eigene Remis gegen Freiburg und die gleichzeitige Niederlage des Tabellenvorletzten BV Cloppenburg in Jena hat sich der Abstand zum ersten Abstiegsplatz auf respektable neun Punkte vergrößert. Das ist die positive Bilanz, mehr Sorgen bereiten da schon die spielerischen Defizite, die unsere Zebra-Mädels auch gegen Freiburg nicht abstellen konnten. Cheftrainer Sven Kahlert hat daraus die notwendigen Konsequenzen für das aktuelle Training gezogen, zumal er zusätzlich „den Eindruck gewonnen hat, dass einigen in meiner Mannschaft sozusagen ein wenig der Spaß an der Freud‘ abhanden gekommen ist“. Logische Konsequenz: „In dieser Woche haben wir in unseren Einheiten viel mehr Wert auf das spielerische Element gelegt, ich habe sogar das traditionelle Krafttraining am Mittwoch gestrichen, stattdessen haben wir daran gearbeitet, beim Spielaufbau mehr Ruhe zu bewahren, und versucht, einen Angriff auch einmal über drei, vier sichere Pässe aufzubauen.“ Ob diese Maßnahmen und Ansagen schon am Sonntag Wirkung zeigen, wird man abwarten müssen, ganz klar ist aber, dass es vor dem brisanten Lokalderby gegen die SGS Essen (Anstoß 14 Uhr im Stadion Hafenstraße) bei den Duisburgerinnen keinerlei Motivationsprobleme gibt, das hat z.B. Kapitänin Jennifer Oster in den letzten Tagen intern und auch öffentlich immer wieder deutlich gemacht: „Eines unserer Saisonziele war und ist, dass wir am Ende vor dem Lokalrivalen einlaufen wollen; außerdem wurmt die klare 0:3-Schlappe im Hinspiel natürlich immer noch, dafür wollen wir uns unbedingt revanchieren.“ Mit welcher Startelf und welcher taktischen Ausrichtung die Zebras dieses Unternehmen angehen wollen, hat Kahlert noch nicht endgültig entschieden, betont aber, dass „es mir sehr gut gefallen hat, wie intensiv und aggressiv Steffi Weichelt im Sturmzentrum gearbeitet hat.“ Gut möglich also, dass die Ex-Essenerin und ,gelernte‘ Stürmerin auch an alter Wirkungsstätte in vorderster Front zum Einsatz kommt. Apropos Sturm: Ein kleines Lob hat der Zebra-Coach auch für seine Edel-Reservistin Luis parat: „Ich finde es sehr bemerkenswert, wie schnell Laura immer im Spiel ist, wenn sie eingewechselt wird und eigentlich auch immer Chancen kreiert.“ Ob auf dieser oder einer anderen Position die Freiburg-Elf geändert wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich: „Die Truppe hat sehr gut gekämpft und sich gegen die Niederlage entschlossen und engagiert gewehrt, das war in diesem Spiel absolut positiv – und das sind auch Eigenschaften, die wir in Essen brauchen.“ Über die aktuelle Verfassung des (punktgleichen) Gegners fällt Kahlert ein eindeutiges Urteil schwer: „Das 2:0 am Wochenende in Sindelfingen war wohl nicht berauschend, aber da haben wir auch nicht geglänzt. Auf der anderen Seite steht die äußerst unglückliche Niederlage gegen Frankfurt (1:2 mit dem allerletzten Angriff) und der Sieg im Pokal-Halbfinale gegen Freiburg. Schwer einzuschätzen ist auch, ob die Teilnahme am DFB-Pokalfinale, zu der wir herzlich gratulieren, die Spielerinnen im Liga-Alltag jetzt eher hemmt oder beflügelt.“ Letztlich egal; denn Kahlert weiß: „In diesem Derby kommt es sehr auf Einsatzbereitschaft und Siegeswillen an. Ich habe in dieser Woche den Eindruck gewonnen, dass mein Team bereit ist, einen großen Fight zu liefern – hoffentlich werden wir dabei von vielen unserer Fans unterstützt.“ Die immer wieder gerne zitierte Statistik spricht übrigens für den MSV; denn die Duisburgerinnen haben von den letzten sieben Spielen in Essen immerhin sechs gewonnen. Gespielt wird übrigens an derselben Wirkungsstätte, an der die MSV-Männer am 8.April in einem denkwürdigen Pokalkampf die Truppe von Rot-Weiß Essen niedergerungen haben – vielleicht ein gutes Omen? Kahlert will sich da nicht festlegen, nimmt diese Vorlage aber gerne mit: „Natürlich wäre es Klasse, wenn der MSV gleich zweimal in einem Monat in Essen gewinnen würde.“

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