„In diesem Spiel können wir nichts verlieren, aber viel gewinnen“

(Foto: Daniel Matic)

Meister gegen den Tabellenletzten, zehn Punkte Differenz nach vier Spielen – keine Frage, beim Spiel der Allianz-Frauen-Bundesliga zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Wolfsburg (Anstoß am Mittwoch, 18 Uhr, PCC-Stadion) sind die Rollen klar verteilt – auch MSV-Trainerin Inka Grings macht da keine verbalen Verbiegungen, wenn es um die Favoritenrolle in diesem Spiel geht: „Das Team von Wolfsburg präsentiert absolute deutsche und europäische Spitze, diese Qualität muss man einfach anerkennen.“

Aber gerade aus dieser Konstellation ziehen Grings und ihre Zebras eine gewisse positive Aggressivität: „In diesem Spiel können wir kaum etwas verlieren, aber sehr viel gewinnen.“ Die Siegesmentalität aus dem Pokalkrimi in Leipzig lässt die Trainerin hoffen, dass es ihrer Elf gelingen kann, „ein Erfolgserlebnis der CL-Siegers möglichst lange zu verhindern“. Schon auf der Rückreise aus Leipzig hat sie dem Team gut zugeredet, „optimistisch und stabil zu bleiben; an der positiven Körpersprache zu arbeiten“.

Und die MSV-Ladys haben sich fest vorgenommen, „gegen den Meister alles zu versuchen, um unsere Fans nicht zu enttäuschen“, verrät Käpt’n Lucie Vonkova sozusagen den emotionalen Matchplan für diese Begegnung. Überhaupt muss man dem Team insofern ein Kompliment zollen, dass sich die Zebras auch nach all den eigentlich deprimierenden Rückschlägen in den vergangenen Spielen immer wieder gegenseitig aufbauen.

Gegen den Meister hat Grings auch kaum noch verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften; es gibt lediglich das ein oder andere kleine Wehwehchen – und natürlich einige Spielerinnen, die noch im Aufbautraining sind. Zwei Beispiele: „Laura Neboli war fast eineinhalb Jahre verletzt, sie arbeitet sich jetzt wieder engagiert und konzentriert heran und hat schon wieder ein wenig Spielpraxis in der Zweiten gesammelt. Laura Luis trainiert inzwischen wieder mit uns und arbeitet daran, stabiler zu werden.“

Übrigens hatte auch der prominente Gegner in letzter Zeit mit einigem Verletzungspech zu kämpfen, hier sei nur das überragende Mittelfeld-Duo Nadine Keßler/ Lena Gößling erwähnt. Vielleicht ist das der Grund, warum der Titelverteidiger für seine Verhältnisse überschaubar in die Saison gestartet ist: 7:0 Tore aus vier Spielen sowie das 0:0 am letzten Spieltag gegen die Bayern aus München ließen auch Trainer Ralf Kellermann zu dem Urteil kommen: „Wir haben noch Luft nach oben.“ Die Zebra-Gemeinde hofft natürlich, dass diese selbsterkannten Defizite – selbstverständlich auf hohem Niveau – nicht gerade im Spiel gegen den MSV abgearbeitet werden.

Der MSV hat sich sehr darum bemüht, dass dieses Spiel um 18 Uhr angepfiffen werden kann und nicht früher, um auch berufstätigen Fans den Besuch zu ermöglichen. Deshalb hoffen Trainerin und das ganze Team auf eine ansprechende Kulisse und die lautstarke Unterstützung ihrer phantastischen Fans. Vorstand Udo Kirmse hat da einen sehr attraktiven Vorschlag für die Abendgestaltung am Mittwoch: „Erst unsere Zebra-Ladys gegen den zweimaligen Champions-League-Sieger der Frauen unterstützen und dann die deutschen Vertreter in der aktuellen Männerrunde live im TV sehen – das könnte ein perfekter Fußballtag werden.“

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