Chemnitzer Minimalisten wollen das Maximale

 

Der Saisonstart verlief für den Chemnitzer FC geradezu optimal. Am 4. Spieltag kletterten die Himmelblauen mit zehn Punkten sogar an die Tabellenspitze und zeigten beim rasanten Sieg im DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten FSV Mainz (10:9 nach Elfmeterschießen), was sie drauf haben. Anschließend haben sich die Verhältnisse zwar etwas relativiert, doch die Formkurve der Sachsen hatte weiterhin gute Ausschläge nach oben.

Unter anderem konnte der Aufstiegskandidat Preußen Münster 1:0 geschlagen werden. Erst die Negativserie mit fünf Niederlagen unmittelbar vor dem Jahreswechsel ließ Chemnitz etwas den Anschluss verlieren. Das ist allerdings abgehakt: Vor einer Woche gelang dem CFC mit dem 3:1-Erfolg gegen Fortuna Köln ein perfekter Start ins Jahr 2015.

Der Blick auf die Tabelle offenbart die Qualitäten der Chemnitzer, die zu den Minimalisten der Liga gehören. Mit nur 23 erzielten Toren konnten satte 31 Punkte gesammelt werden. Maßgeblich dafür ist der gute Defensivverband, der auch erst 21 Gegentore zuließ. Das Team von Karsten Heine gilt in Fachkreisen als unangenehmer Kontrahent, der nie aufsteckt und schwer zu bespielen ist.

Die Voraussetzungen, die errechneten 45 Punkte für den Klassenverbleib und somit das offizielle Saisonziel bald zu erreichen, sind gegeben. Mit strukturiertem Spiel treten die Chemnitzer auf. Jetzt soll die Leistung stabilisiert und das Maximale geschafft werden. Ebenso wie der MSV bezog Chemnitz im Januar im türkischen Belek sein Winterquartier und konnte mit guten Testspielleistungen überzeugen.

Gegen den polnischen Erstligisten KS Lechia Danzig gab es einen 3:1-Erfolg, auch FK Xäzär Länkäran aus der ersten Liga Aserbaidschans wurde bezwungen (2:0). Die jüngsten Vergleiche zwischen Chemnitz und Duisburg fanden keine Sieger. Das Hinspiel in dieser Saison endete im August 0:0, im Vorjahr trennten sich die Kontrahenten 1:1 und 0:0. Gegen Chemnitz siegte der MSV zuletzt am 1. Dezember 2000 im damaligen Zweitliga-Match mit 3:1. Gustav Policella und Goran Milovanovic erzielten bei einem Eigentor durch Ulf Mehlhorn die Tore für die Zebras.

DER TRAINER Karsten Heine ist eigentlich eine Berliner Institution. Zwischen 1990 und 2013 war er in verschiedenen Positionen bei Hertha BSC beschäftigt und war dort auch für die Profis verantwortlich. Am 9. Oktober 2013 übernahm Heine in Chemnitz die Nachfolge von Gerd Schädlich. Im zertifizierten CFC-NLZ (aus dem einst Michael Ballack kam) und der „Eliteschule des deutschen Fußballs“ kann Heine auf gut ausgebildete Talente bauen.

DER STAR Anton Fink gehört zu den erfolgreichsten Spielern der 3. Liga. In 165 Partien erzielte der Angreifer schon satte 79 Tore. Auch in dieser Saison schlug Fink in der Liga schon fulminant zu und ist mit zehn Treffern bester Schütze der Sachsen.

DIE GESCHICHTE Guter Fußball wurde in Chemnitz schon vor dem zweiten Weltkrieg gespielt (u.a. Polizei SV, CBC). Nach der Umbenennung vo Chemnitz in Karl-Marx-Stadt (1953) wurde aus Chemie und Motor dann der FC, der 1967 an der Gellertstraße den DDR-Titel feierte. 1989 noch im UEFA-Cup gegen Juve denkbar knapp gescheitert, folgte das Schicksal vieler Traditions-Ost-Vereine zwischen 2. und 4. Liga. Nach Platz zwölf im Vorjahr ist ein Aufwärtstrend gewünscht. Strahlend himmelblau soll der Himmel über Chemnitz bald wieder leuchten.

www.chemnitzerfc.de

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