Der Abstieg aus der Allianz-Bundesliga ist wahrlich ein schmerzhafter Einschnitt in der Geschichte des Duisburger Frauen-Fußballs. Und damit einher geht der emotionale Abschied von einer echten Ikone dieser Sportart in unserer Stadt: Jennifer Oster, Urgestein und langjähriges Aushängeschild des FCR 2001 und des MSV Duisburg, beendet ihre Kicker-Karriere mit Ablauf dieser Saison.
15 Jahre hat die gebürtige Moerserin hier Fußball gespielt und trotz zahlreicher Angebote immer den hiesigen Vereinen die Treue gehalten. „Ich habe keinen Tag bereut, auch wenn natürlich nicht alles immer golden war. Aber die vielen Erfolge, die tollen Erlebnisse und Reisen werden mir unvergessen bleiben. Deshalb bin ich dem FCR 2001 und dem MSV Duisburg auch sehr dankbar, dass ich diese Zeiten erleben durfte“, zieht ,Osti´ ein rundum positives Fazit ihrer Fußballzeit.
Eine Zeit, die nach ersten Schritten beim VfL Tönisberg von 1999 an ununterbrochen mit dem Namen Duisburg verbunden ist und damit auch mit herausragenden Erfolgen - ganz vorne zu nennen sind dabei natürlich die zwei DFB-Pokalsiege 2009 und 2010 sowie der sensationelle Gewinn des UEFA-Women´s Cup 2009 - gleich bei der ersten Teilnahme!
Klar, dass die 29jährige Physiotherapeutin gerade mit diesem Wettbewerb viele überragende Erinnerungen verbindet: „Ein unvergessliches Erlebnis war zum Beispiel unsere erste Qualifikations-Woche in der Ukraine 2009, als man die Aufbruchzeiten hautnah miterleben konnte und wir alle drei Spiele gewonnen haben. Oder das Spiel in Kasachstan, eine Saison später, sozusagen mitten in der Wüste, als wir bei Nacht-Temperaturen um den Gefrierpunkt erst gänzlich ohne Heizung auskommen mussten und dann ganz einfache Radiatoren in den Zimmern aufgestellt wurden."
Absoluter Höhepunkt aber war natürlich das Final-Rückspiel am 22. Mai 2009: „Nach dem 6:0 im Hinspiel in Kazan gegen Perm war die sportliche Entscheidung natürlich schon gefallen. Umso faszinierender für uns, dass uns 28.112 Fans in der ausverkauften MSV-Arena unterstützten."
Auch wenn Oster ihre Karriere jetzt mit dem ersten Abstieg beendet, überwiegen eindeutig die positiven Erlebnisse und Erinnerungen - und da bezieht eine der absoluten Leitfiguren des Duisburger Frauen-Fußballs die letzten zwei Jahre ausdrücklich mit ein: „Genau wie unsere ganze Abteilung bin auch ich dem MSV sehr dankbar, dass er uns aufgenommen hat. Mein ganz großer Dank gilt aber natürlich unseren vielen, vielen Fans, die uns durch alle Höhen und Tiefen so fest die Treue gehalten und auch mich persönlich immer wieder so toll unterstützt haben. Das werde ich nie vergessen, deshalb ganz herzlichen Dank noch einmal."
