Malochen, das konnte er: Zum 50. Geburtstag von Joachim Hopp

Junge, Junge, wie die Zeit vergeht: Unsere Legende Joachim Hopp feiert am 10. Juli 2016 seinen 50. Geburtstag.

Buchautor Michael Wildberg erinnert sich für euch auf msv-duisburg.de an den „Malocher“. 

Es gab diese wundervolle Mannschaft der Konter-Könige, jener MSV-Elf, die im Jahre 1993/94 in der Bundesliga als Aufsteiger für Furore sorgte und den amtierenden Meister Werder Bremen am 5. Spieltag mit furiosem Konterfußball im Weserstadion mit 5:1 an die Wand nagelte.

Und es gibt dazu diese wunderbare Anekdote: In der 77. Minute wird Joachim Hopp aufs Feld geschickt, kurze Zeit später steht er alleine vor dem Bremer Torhüter Oliver Reck und vergibt. Als der gelernte Stahlkocher Joachim Hopp am nächsten Tag auf der Arbeit erscheint, wird er von seinem Direktor per Telefon kontaktiert. „Hoppi, warum haste das sechste Ding nicht gemacht?“, wird er von seinem Chef ausgequetscht, dann geht „Hoppi“ zurück ans Werk und bringt seine Schicht auf dem Hochofen über die Bühne.

Malochen, das konnte er, ob auf dem Feld, dem Hochofen oder beim Training. Dabei gibt’s so Karrieren wie die des Joachim Hopp heute nicht mehr. Bis zu seinem 23. Lebensjahr kickt Hopp beim VfvB Ruhrort-Laar, bevor er 1989 in der Amateurmannschaft des MSV Duisburg auftaucht, seine ersten Schritte macht er unter Willibert Kremer.

120 kg stemmt er beim Bankdrücken, Grund genug für seinen Trainer, den gelernten Stürmer zum Manndecker umzufunktionieren und somit die Grundlage für eine Karriere zu schaffen, die bis heute in Duisburg seinesgleichen sucht.

1991 taucht „Hoppi“ zum ersten Mal bei den Profis auf, der Trainer, der ihn fordert und fördert ist eine andere Duisburger Fußball-Legende. Ewald Lienen sorgt dafür, dass Hopp den Hochofen endgültig gegen den Fußballplatz eintauscht, wir schreiben das Jahr 1993, der Fußball wird gerade zum Medien-Event und Hopp ist das letzte Überbleibsel einer Generation, die morgens malochte und abends noch kickte und wirkt damals schon wie ein Relikt, so sehr ist er der Junge aus Duisburg und so sehr der Fußball da schon von seinen Wurzeln entfernt.

Acht lange Jahre und 132 Spiele wetzte das Ruhrpott-Original im Zebra-Trikot durchs Wedaustadion, kämpfte und rackerte wie seine Kumpels auf der Zeche und wurde der fleischgewordene Traum für alle Fußballromantiker diesseits und jenseits der Zechen. Der Junge aus dem Pott, der nebenher noch auf der Hütte malochte und dem deswegen das Profidasein wahrscheinlich nichts anhaben konnte, der eisenhart zur Sache ging und das Herz auf der Zunge liegen hatte. Der sprach wie die Jungs von der Straße.

Sobald „Hoppi“ vor den Kameras bundesdeutscher Fernsehanstalten auftauchte, blieb kein Auge trocken. Ob er nun darüber palaverte, dass Stephane Chapuisat ihm „die Elle reingejagt“ hätte oder er „Pickel am …… bekommt“, weil er immer auf der Bank sitzen musste, stets war „Hoppi“ er selbst und ist es bis heute geblieben.

Jetzt ist Joachim Hopp 50 Jahre jung geworden. Der MSV wünscht dir alles Gute, lieber „Hoppi“, bleib bei bester Gesundheit, aber vor allem so wie du bist!

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