Damals im Mai 2015 – Enis Hajri: „Bei Holstein Kiel kribbelt‘s“

Es läuft die 20. Spielminute im vorletzten Saisonauftritt der Zebras am 16. Mai 2015 vor ausverkauftem Haus. Die Gäste und gleichzeitig der Mitkonkurrent um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, Holstein Kiel, führt durch ein Freistoßtor von Maik Kegel mit 1:0.

Doch dann schlagen die Zebras zu. „Der Ball kam von der linken Seite von Dauschi. Ich war in der Mitte ganz blank, bekomme 20 Meter vor dem Kasten den Ball und überlege, weil es nicht so häufig vorkommt, dass ich alleine vorm Tor stehe … dann schiebe ich den Ball links am Torwart vorbei ins lange Eck“, kommentiert Enis Hajri sein „mit Abstand wichtigstes Tor“.

Anschließend kennt der Jubel keine Grenzen. Diese Szene und die darauffolgende Aufholjagd des MSV haben sich wohl in jedes Fan-Herz gebrannt. Michael Gardawski dreht binnen weniger Minuten das Spiel komplett (21. und 27.). 3:1 heißt es nach 90 Minuten und die Zebras sind zurück in Liga zwei! Aber nicht nur die MSV-Fans denken an diesen Tag gerne zurück. „Wenn ich Holstein Kiel höre, dann kribbelt es schon. Mit dem Spiel verbinde ich nur schöne Erinnerungen: Den Aufstieg, verbunden mit der Aufstiegsfeier, mit meinem Tor. Das war einer der schönsten Tage, die ich im Fußball erlebt habe“, erzählt der 33-Jährige Defensivmann.

Am Dienstagabend, 20. September 2016, kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Die Kieler, die im MSV-Aufstiegsjahr knapp in der Relegation an 1860 München scheiterten, tun sich seitdem schwer in Liga drei. Nur Platz vierzehn sprang in der darauffolgenden Spielzeit heraus. „Wenn du gegen 1860 München in der Relegation den Aufstieg nicht schaffst, ist das schon sehr sehr bitter“, weiß Hajri. Schließlich verlor er zuletzt auch mit den Zebras zwei Relegationsspiele gegen die Würzburger Kickers. „Davon muss man sich erst einmal erholen. Die Erwartungen im Jahr darauf waren an Kiel sehr hoch und dann ist es natürlich schwierig, wieder oben mitzuspielen. Holstein hat in dieser Saison früh den Trainer gewechselt, vielleicht um ein bisschen neuen Schwung rein zu bekommen, möglicherweise haftete da immer noch dieser Nicht-Aufstieg fest.“

Markus Anfang folge am siebten Spieltag auf den entlassenen Karsten Neitzel. „Ich kann mich nicht daran erinnern, mal gegen ihn gespielt zu haben, aber natürlich sagt der Name mir etwas“, so Hajri über den neuen Störche-Coach. Auch in Meiderich ist Markus Anfang noch bekannt. Zwischen 2004 und 2006 kickte der heute 42-Jährige für den MSV. „Kiel hat jetzt eine ganz andere Mannschaft und wird auch ein anderes System spielen“, erwartet Hajri ein runderneuertes Team. Die „Störche“ haben ihre Partie am Wochenende so wie die Zebras auch verloren. Hajri und Co. nehmen sich vor, die Niederlage in Wiesbaden vor heimischer Kulisse wieder gut zu machen.

Hajri: „Unser Ziel ist es, zu Hause immer zu punkten und möglichst ungeschlagen zu bleiben. In unserer letzten Drittligasaison haben wir nie daheim verloren. Wenn wir das jetzt wieder schaffen, wäre das natürlich top. Aber jetzt schauen wir erst einmal auf unser nächstes Spiel und da wartet Holstein Kiel. Egal, wie sie spielen werden, wir müssen unser Spiel machen und die Punkte zu Hause behalten!“

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