Das Tor zur Bundeliga: Zebras trauern um Pitter Danzberg

Das MSV-Jahr geht ganz traurig zu Ende. Nur wenige Tage nach Detlef Pirsig ist mit Dieter "Pitter" Danzberg leider wieder ein Meidericher Vizemeister von uns gegangen.

Der Mann, der die Zebras mit seinem legendären Tor zum 2:1 gegen Hamborn 07 im Frühjahr 1963 überhaupt erst in die Bundesliga schoss, ist im Alter von 79 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Es war der 5. Mai 1963, und dem MSV fehlte Sekunden vor dem Abpfiff des Derbys bei Hamborn 07 noch dieses eine verflixte Tor, um das ganz große Tor in die neue Bundesliga, die im August des gleichen Jahres starten sollte, aufzustoßen. Das 1:1 reichte nicht.

Doch dann kam Pitter. Kam und traf. Wie schon ein paar Tage zuvor beim 3:2 bei Viktoria Köln, als der Verteidiger das Spiel mit zwei Treffern in der Schlussphase noch drehte (und, nebenbei: sich vor Freude an die sein Gewicht nicht aushaltende Querlatte hing. Es dauerte, bis ein neues Gebälk gefunden wurde und das Spiel zu Ende gebracht werden konnte).

Jetzt dieses 2:1 in Hamborn. Ja, das Wunder war Wirklichkeit. Der kleine Meidericher Spielverein gehörte zu den 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga.

Pitter Danzbergs Treffer – einer der ganz großen MSV-Momente. Kein Wunder und mehr als verdient, dass die Fans ihren Pitter 2011 zur MSV-Legende wählten.

Ohne sein Tor von Hamborn, aber vor allem auch ohne seine vielen Attacken, mit denen er Gegentreffer verhinderte, wäre das nächste Wunder nie Wirklichkeit geworden: Die Meidericher Vizemeister von 1964, die im Bundesliga-Gründungsjahr die Uwe Seeler & Co wissen ließen, wo es denn „liegt, dieses Meiderich.“

Nach 65 Spielen zwischen 1959 und 1965 in ZebraStreifen zog es den Pitter kurz weg aus dem Revier, zum damals aufstrebenden FC Bayern München. Gleich im ersten Einsatz, am ersten Spieltag, im Derby gegen 1860 – damals in München unbestritten die Nummer eins! – sah er nach einem Foul gegen Timo Konietzka die Rote Karte, wurde für acht Wochen gesperrt und kam erst am letzten Spieltag wieder zum Einsatz.

Sein Ersatz im Bayern-Hemd: Ein Jungspund namens Franz Beckenbauer. Auch der Rest dieser Geschichte ist Legende. Pitter später schmunzelnd: „Durch mich ist der Franz erst groß geworden.“

Bei RWO, dem FC Freiburg und Eintracht Gelsenkirchen ließ er seine Karriere bis 1971 ausklingen, war dann fast 30 Jahre als Sportlehrer tätig, trainierte dazu Clubs in Sterkrade, Bocholt und Wesel und kurz einmal auch die MSV-Amateure.

Er war Stammgast im Kreis der MSV-Legenden und Zebra-„Oldies“, feuerte seinen Meidericher Spielverein von der Tribüne an und gab immer wieder Ratschläge. Leben, Liebe & Leidenschaft für den MSV.

Zuletzt war es still um ihn geworden, ein bitteres Schicksal bescherte ihm die Alzheimer-Krankheit zum Lebensabend. Am Samstag, 28. Dezember 2019, ist er im Alter von 79 Jahren eingeschlafen.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und den alten Teamkameraden. Ach Pitter … mach’s gut!

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