Thomas Gerstner und der Tanz auf der Rasierklinge

Wenige Tage nach dem spektakulären Klassenerhalt unserer Zebra-Frauen, ordnet Cheftrainer Thomas Gerstner den Erfolg seiner Mannschaft mit uns ein und wirft bereits einen Blick voraus auf die die kommende Saison.

Thomas, wie erleichtert warst Du am Sonntag nach Abpfiff, als feststand, dass ihr es geschafft habt?

„Sehr erleichtert, weil es von Beginn an eine Saison war, von der wir wussten, dass es ein Tanz auf der Rasierklinge wird. Gott sei Dank war der Spielplan so, dass wir dann beim Tabellenletzten spielen durften und es selbst in der eigenen Hand hatten. Aber nichtsdestotrotz fällt einem natürlich ein Riesenstein vom Herzen, weil man eben nie weiß, was der Fußball so mit sich bringt. Die Freude war dann so groß, dass ich es bis heute gerade mal so langsam geschafft habe, das zu realisieren.“

Mit ein paar Tagen Abstand: Wie siehst du die vergangene Saison und insbesondere die letzten paar Wochen?

„Stolzer kann man nicht sein, auf eine Truppe, die von den Fähigkeiten her eben höchstens Platz neun belegen kann. Ich habe größten Respekt vor dem, was die Mädels geleistet haben, sowohl in der Corona-Pause, wo sie viel laufen mussten, als auch nach dem Re-Start. Man sieht da aber hinten raus, dass wir viel richtig gemacht haben und die Mädels eine gute Basis hatten, um letztlich läuferisch und kämpferisch und von der Moral her wirklich zu überzeugen- auch wenn die Ergebnisse manchmal nicht so waren, wie sie hätten sein können, siehe Sand, Potsdam oder Köln.“

Jetzt ist erstmal Pause. Wie wirst Du dich erholen und abschalten?

„Nach der Saison ist vor der Saison. Für die Spielerinnen ist sicherlich Pause, aber für uns ist Pause dann, wenn alles geklärt ist. Das wird noch ein paar Tage bis Wochen dauern, bis wir den Plan für die Vorbereitung stehen haben. Wir im Trainerteam arbeiten ja weiter. Die Mädels selber müssen in 14 Tagen spätestens auch wieder anfangen, sich zu bewegen. Aber natürlich gibt es jetzt die Zeit für Familie, Kinder und Enkelkinder. Aber eine große Urlaubsreise ist nicht drin.“

Wann geht’s denn wieder los und was steht bis dahin auf der Agenda?

„Am 29. Juli 2020 ist Trainingsstart. Dieses Mal sind es nur fünf Wochen Vorbereitung und nicht sechs, wie sonst, wenn der voraussichtliche Start der neuen Saison um den 5.September gehalten werden kann. Darüber hinaus müssen wir natürlich die Kaderplanung intensivieren. Wir haben schon ein paar Neuzugänge verpflichtet und müssen da auch individuelle Pläne erstellen für die Spielerinnen. Wir müssen auch schauen, ob die Neuzugänge reichen. Wir haben leider die Nachricht bekommen, dass Alina Angerer sich in der letzten Sekunde in Jena eine Bänderverletzung zugezogen hat. Da müssen wir schauen, ob wir reagieren müssen."

Wenn Du schon einen Blick nach vorne wirfst: Was erwartest Du von der neuen Saison?

„Ich erwarte gar nichts, außer dass wir wieder genauso konzentriert arbeiten, vom ersten Trainingstag an bis zum letzten Saisonspiel. Das Ziel kann aktuell nur heißen, auf Platz 10 oder besser zu landen."

 

Mitglied werden

Jetzt Streifen Zeigen!
Leben. Liebe. Leidenschaft. MSV

Zur Anmeldung