Auch in der Nachspielzeit kann im Fußball etwas passieren. Alleine drei der sechs Treffer fielen nach der regulären Spielzeit – allerdings mit keinem erfreulichem Ausgang für unseren MSV.
Aber der Reihe nach: Das Wiedersehen von MSV-Cheftrainer Pavel Dotchev mit seinem Ex-Klub Viktoria Köln blieb zunächst ein ausgeglichenes Duell, mit zunehmender Spieldauer drückten die Gastgeber aber auf das Gaspedal und lagen nach zwei ruhenden Bällen und den anschließenden Treffern von Handle (30.) und Fritz (44.) zur Pause mit 2:0 vorn. „Wir sind scheiße ins Spiel reingekommen und haben keine Lösung gefunden hinten rauszuspielen und kassieren zwei dumme Gegentore nach Standards“, ärgerte sich MSV-Keeper Leo Weinkauf unverblümt nach Abpfiff. „Dass wir die Gegentore fressen, ist scheiße. Aber die Entstehung war noch beschissener heute.“
Klare Worte, denen MSV-Cheftrainer Dotchev beipflichtete. „Köln hat uns früh attackiert, was zu erwarten war. Wir waren zu behäbig, haben es nicht geschafft die Pressing-Linie zu überspielen und das Spiel in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Das Problem, ist dass wir zwei Gegentore bekommen nach Standards. Da haben wir nicht gut verteidigt, haben keine klare Linie.
Die Zebras reagierten mit einem Dreifachwechsel zur Pause (Ghindovean, Gemablies und Ajani für Frey, Velkov und Bakir), aber es dauerte bis in die 85. Minute, ehe der Ball den Weg ins Tor finden wollte. Der eingewechselte Julian Hettwer bediente Marvin Ajani – 2:1. Was danach folgte, beschrieben die Medienvertreter auf der Tribüne als "vogelwild".
„Wenn du 2:0 zur Halbzeit zurückliegst, musst du mehr investieren und aufmachen. Wir haben den Anschluss gemacht und alles nach vorne geworfen.“ Danach folgte ein regelrechtes Auf und Ab. Erst stellte David Philipp (90+1) in der Nachspielzeit den alten Kölner Vorsprung her, dann traf Orhan Ademi (90+3) zum 3:2. Mit der letzten Aktion setzte erneut Philiipp (90+4) den 4:2-Schlusspunkt.
Statt mit den über 1000 mitgereisten Fans zu feiern blieb unseren Zebras nur eine Diskussionsrunde: „Jetzt müssen wir wieder hoffen, dass unsere Fans auch weiterhin hinter uns stehen. Denn das geht heute auf die Mannschaft. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und wollen mit den Fans gegen Meppen wieder Erfolg haben", erklärte Weinkauf. Fehlen wird gegen Meppen übrigens MSV-Verteidiger Rolf Feltscher, der sich gegen die Kölner den fünften gelben Karton abholte.
Schon am Dienstag geht’s für den MSV weiter, dann im Niederrheinpokal. In der ersten Runde trifft unser Spielverein am 29. September 2021, auf Rheinland Hamborn. Anstoß im Homberger PCC-Stadion ist 19 Uhr.