Meidericher Geschichten: Beierle schoss Lienen per Hattrick ab

Was war los im Zebrastall im März vor 15 und 30 Jahren? Wir haben die Geschichten aus der MSV-Historie ausgegraben: Von der Allzweck-Waffe Markus Osthoff über Hattricks und ein Zweitliga-Nachholspiel, dass es in sich hatte.

Dass Markus Beierle am 5. März 1999 zumindest ein kleines Kapitel MSV-Sportgeschichte schreiben würde, war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten. Vier Saisontreffer waren dem Stürmer bis zum 21. Spieltag erst gelungen. An jenem Freitagabend drehte Beierle im Heimspiel gegen Hansa Rostock aber richtig auf und markierte beim 4:1-Erfolg sogar einen Hattrick.

Vor 15 Jahren Gegen Hansa Rostock ging das Konzept von Trainer Friedhelm Funkel auf. Zum einen, weil Hansa-Angreifer Oliver Neuville von Duisburgs Allzweckspieler Markus Osthoff völlig aus der Partie genommen wurde - vor allem aber, weil die Zebras beherzt auftraten und in Markus Beierle einen Vollstrecker bester Güte hatten.

Permanent wurden die Rostocker, die als Duisburger Tabellennachbarn an die Wedau kamen, unter Druck gesetzt und dann traf Beierle schon vor dem Seitenwechsel die Kiste, wie er wollte. In der 32. Minute gelang nach Vorarbeit von Jörg Neun der erste Streich. Nur 120 Sekunden später legte "Neuner" erneut für den Schwaben auf, der Hansa-Keeper Martin Pieckenhagen keine Chance ließ.

Noch vor der Pause vollendete Beierle seinen Hattrick; diesmal nach Vorarbeit von Alexander Bugera (43. Minute). "Alle Tore waren wunderbar vorbereitet, da kann ich mich bei meinen Kollegen nur bedanken", blieb Beierle bescheiden. Zumindest bei Bugera bedankte er sich schon auf dem Platz und legte dem Mitspieler, der damals erst sein zweites Match im MSV-Dress bestritt, den Treffer zum 4:0 auf.

Rasante Folgen hatte das Match überdies. Während der MSV durchstartete und die Saison auf dem achten Platz beendete, wurde Hansa-Trainer Ewald Lienen keine 24 Stunden nach dem Abpfiff an der Ostseeküste entlassen.

Übrigens: Vier Hattricks konnte der MSV in der Bundesliga-Geschichte erzielen. Vor Beierle gelang dieses Kunststück, drei Treffer hintereinander in einer Halbzeit ohne zwischenzeitliches Gegentor zu markieren, lediglich Werner "Eia" Krämer (1969 gegen Fortuna Düsseldorf), Ronny Worm (1975 gegen Fortuna Düsseldorf) und Michael Tönnies (1991 gegen Karlsruhe).

Vor 30 Jahren Sind die Zebras tatsächlich ein Aufstiegskandidat? Im Zweitliga-Nachholspiel gegen den Spitzenreiter Karlsruher SC konnte der MSV unter Beweis stellen, dass das 1:1 gegen RW Essen wenige Tage zuvor nur ein negativer Ausrutscher war. Der KSC hatte am 3. März 1984 allerdings den besseren Start und ging durch Michael Künast (17.) in Führung.

Doch der MSV kam an jenem regennassen Sonntag vor 7500 Zuschauern fulminant aus der Kabine. Die Elf von Trainer Luis Zacarias kämpfte den Favoriten einfach nieder. Sturmstar Roland Wohlfarth markierte den Ausgleich in der 52. Minute und kurz darauf war es Kapitän Herbert "Bobbel" Büssers vorbehalten, seine ganz starke Leistung mit dem 2:1-Siegtreffer zu krönen. Damit wurde ein guter März eingeläutet. Auch in den folgenden Partien gegen Charlottenburg (0:0), Stuttgarter Kickers (1:1), Lüttringhausen (2:1) und Oberhausen (4:3) punkteten die Zebras.

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