Der „Dicke“ wird 80: Herzlichen Glückwunsch, Dietmar Linders!

80 Jahre jung wird am Freitag, 20. November 2020, unser Dietmar Linders. Die ganze Zebrafamilie wünscht Dir von Herzen alles Gute und vor allem viel Gesundheit.

Wo wollen wir anfangen, wenn wir „den Dicken“, wie er früher liebevoll genannt wurde, ehren möchten? Denn die Ehrung hat Dietmar sehr wohl verdient, auch wenn es nicht zur „Legende“ im offiziellen Sinne gereicht hat.

„Entdeckt“ wurde Dietmar Linders von Franz Theinert, dem damaligen 3. Vorsitzenden des MSV. Er beobachtete den Schlussmann 1967 in einer Begegnung Bayer 05 Uerdingen gegen die Amateure vom 1.FC Köln (Amateur-Meisterschaft, Uerdingen gewann 2:0 dank der herausragenden Leistung von Linders). Nach diesem Spiel erhielt Linders eine Einladung zum Probetraining, gefolgt von einem Zwei-Jahres-Vertrag für die Bundesliga. Was für eine Auszeichnung für den damals schon 26-jährigen!

In der Saison 1967/68 durfte Linders zum ersten Mal Bundesliga-Luft schnuppern. Für ihn war es natürlich sehr schwer, an Manfred Manglitz vorbei zu kommen. So blieben ihm bis zum Weggang des „Langen“ nur sechs Spiele. Sein Debüt feierte er am 6. April 1968 gegen den 1. FC Kaiserslautern, wurde beim Stand von 5:0 in der 53. Minute eingewechselt. Der Lange meinte nur: „Mach’s gut, Kleiner“ und gab das Tor für die letzten 37 Minuten frei.

Sein fünftes Bundesliga-Spiel war dann schon der erste Höhepunkt von vielen in Dietmars Karriere. Denn am 7. Dezember 1968 durfte er den verletzten Manglitz im Spiel beim HSV ersetzen. Der damalige Trainer Gebhardt sprach vom Pech, dass Manglitz nicht spielen konnte – und vielleicht spornte genau das Linders zu dieser herausragenden Leistung an. Der HSV wurde mit 2:1 besiegt und Linders landete in der Kicker-Elf des Tages. Noch Fragen?

In der Saison 69/70 wurde Dietmar Linders Stammtorhüter und absolvierte alle Spiele. Vor der Saison 70/71 verpflichtete der MSV dann Volker Danner von Borussia Mönchengladbach, und Dietmar fand sich wieder auf der Ersatzbank wieder. In den beiden folgenden Spielzeiten kam er dann 14 Mal zum Einsatz, eher er in der Saison 72/73 wieder zum Stammtorwart aufstieg.

Dem ging eine „Wandlung“ von Dietmar Linders voraus, so die Aussagen von damals. Er schien wohl nicht der konstanteste Keeper gewesen zu sein, daher die Verpflichtung von Danner. Aber Dietmar wäre nicht Dietmar, wenn ihn das nicht besonders angespornt hätte. Er kämpfte um seine Chance, die er dann auch zum Ende der Saison 71/72 bekam.

Denn Danner verletzte sich - und Dietmar „musste“ ran. Beim MSV hatte man ihn schon abgeschrieben, aber was dann folgte, war eine Klasse-Leistung nach der anderen. Er war der Fels in der Duisburger Abwehr – und mit sieben Kilo weniger in der Form seines Lebens ... Der Lohn war Anerkennung von allen Seiten und ein weiterer Zwei-Jahres-Vertrag bei den Zebras.

Dieses Vertrauen zahlte der trotz gestählten Körpers weiter „Dicker“ gerufene mit einer fantastischen Saisonleistung 72/73, die ihm am Ende der Saison die Berufung in die Kicker Elf des Jahres einbrachte. In der Elf des Jahres war er der einzige Nicht-Nationalspieler!

Bis zum Ende der Saison 1975/76 blieb Dietmar Linders noch beim MSV. Der Höhepunkt seiner Karriere war sicherlich das Pokalfinale 1975, des der MSV sehr unglücklich gegen Eintracht Frankfurt mit 0:1 verlor. Als dann Gerhard Heinze vom VfB Stuttgart verpflichtet wurde, endete die Zeit beim MSV. Zu erwähnen sein noch, dass Dietmar Linders zu Beginn der Saison 75/76 mit 35 Jahren der älteste Profi der Bundesliga war.

Viele sprechen auch heute vom Aberglauben im Profisport, und früher war das nicht anders. Auch Dietmar war sehr abergläubisch. Vom ersten Spiel an in der Bundesliga trug er immer dasselbe Trikot. Das schenkte ihm Manglitz zu Beginn seiner Bundesliga-Karriere. Jeder mag sich vorstellen wie oft dieses Trikot in den Jahren gestopft werden musste.

Nach der Karriere bei unseren Zebras spielte Linders noch drei Jahre bei Preußen Münster in der 2. Liga. Hier verpasste er 1978 und 1979 nur sehr knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Nach seiner Karriere war er lange als Torwart-Trainer in den unterschiedlichsten Vereinen tätig.

Lieber Dietmar, die Zebrafamilie gratuliert dir ganz herzlich und wünscht dir Gesundheit, Glück & einen wunderschönen Tag! Wir sehen uns hoffentlich bald wieder in der schauinsland-reisen-arena.

Ihr wollte mehr erfahren über die Tradition des Meidericher Spielvereins? Dann schaut hier beim MSV-Museum vorbei!

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