Irgendwie brachte er immer die richtige Spannung auf den Platz – kein Wunder zu einer Zeit, als die Spieler noch einen Beruf hatten und nur nebenher kickten: Schafstall war Elektriker. Der gebürtige Duisburger verteidigte für Hamborn 07 und dann nach Einführung der Bundesliga, in der er nie spielen durfte, noch für den damaligen Süd-Zweitligisten SSV Reutlingen. Nur zwei Vereine in 14 Jahren als (Senioren-)Spieler!
Das sollte sich als Coach ändern. Als er 1975 wiederrum in Reutlingen begann, ahnte er nicht, dass noch 13 weitere Stationen folgen sollten – und der Sprung in die Bundesliga! Die Zebras trainierte er 1976 und in der Saison 1978/79, stürmte über Lech Posen (5:0, 5:2), Carl Zeiss Jena (0:0, 3:0 n.V.), Racing Straßburg (0:0, 4:0) und Honved Budapest (3:2 auswärts, 1:2 daheim) bis ins Halbfinale des UEFA-Cups, in dem erst Nachbar Borussia Mönchengladbach (2:2, 1:4) die Endstation war.
Einen Titel gewann er nie – aber vielleicht gelang ihm doch viel, viel Wertvolleres: Denn mit Bochum, Schalke, Düsseldorf oder Essen ging es nie um die Plätze oben: sein Job war es immer nur, den Klassenerhalt zu schaffen. Gelang ihm immer – ehe es ihn ausgerechnet 2001 bei seiner letzten Station in Bochum doch noch „erwischte“.
Rolf Schafstall – für viele, die ihn erlebt haben, der Inbegriff des „Arbeiters“, des „harten Hunds“, des „Malochers“. Am Mittwoch, 22. Februar 2017, wird er 80 Jahre jung.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Rolf: die ganze Zebra-Familie wünscht dir Glück und Gesundheit – und sagt danke für tolle Momente in Europa.