Pokalauftritt in Karlsruhe: Der KSC im Check

Das altehrwürdige Wildparkstadion in Karlsruhe - hier wollen unsere Zebras den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen


Nach dem Abstieg in der 3. Liga musste sich der KSC erst neu sortieren und reihte sich zunächst in der unteren Tabellenhälfte ein. Was die Mannschaft drauf hat, bewies sie aber vor allem in der 1. Pokal-Hauptrunde, als sie den Bundesligisten Hamburger SV regelrecht auseinander nahm und mit 4:2 besiegte. Und am vergangenen Samstag wurde der bisherige Drittliga-Spitzenreiter Preußen Münster 2:1 bezwungen. Im Pokal will es der KSC am Mittwoch (19.00 Uhr) gegen den MSV Duisburg erneut krachen lassen.

Saisonverlauf


Der KSC startete nur schwerfällig in die Drittliga-Spielzeit. Erst am 7. Spieltag gab es beim 3:0-Erfolg gegen Schlusslicht Borussia Dortmund II den ersten Ligasieg. Im DFB-Pokal war Karlsruher erfolgreicher. Auf sensationelle Manier wurde Bundesligist Hamburger SV trotz Rückstand bezwungen. In der 3. Liga konnten unter anderem noch 3:0-Erfolge gegen Saarbrücken und Erfurt bejubelt werden. Der Aufwärtstrend wurde mit dem 2:1 gegen das Spitzenteam Preußen Münster bestätigt.

Die Ausgangslage


Ganz klar: Der KSC wollte von Beginn an den Betriebsunfall Zweitliga-Abstieg“ reparieren. Doch nach dem verpassten Klassenverbleib herrschte eine große Fluktuation. Viele Spieler mussten neu integriert werden. Zunächst gilt es, auf Dauer in die Erfolgsspur zu gelangen. Wenn das gelingt, wollen die Karlsruher schauen, was in der Tabelle noch drin ist.

Trainer & Team


Markus Kauczinski ist ein Urgestein des KSC. Der 42-jährige betreute bereits lange Zeit die Nachwuchsteams in Karlsruhe und wurde nach dem Abstieg mit der Aufgabe betraut, ein durchschlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. In Koen van der Biezen und dem früheren deutschen U21-Nationalspieler Rouwen Hennings (beide fünf Treffer in der laufenden Spielzeit) stehen zwei Stürmer im KSC-Kader, die wissen, wo sich das Tor befindet. Auch Keeper Dirk Orlishausen oder Abwehrchef Jan Mauersberger haben ihre Klasse schon in vielen Partien unter Beweis gestellt.

Historie & Gegenwart


Der KSC gehört wie der MSV zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, war zuletzt aber in der 2. Liga beheimatet und konnte vergangene Saison den Absturz in die Drittklassigkeit nicht verhindern. Dennoch stehen die Fans im weitläufigen Wildpark-Stadion aber wie ein Mann hinter ihrem Klub. Unter Flutlicht dürfte beim Auftritt der Zebras eine ganz besondere Pokal-Atmosphäre herrschen.

Spiele & Spieler


Das Match MSV gegen KSC ist ein Klassiker. Bereits 1963 traten die Zebras am 1. Spieltag der Bundesliga-Gründungssaison beim Karlsruher SC an und gewannen – damals überraschend – mit der Taktik von „Riegel-Rudi“ Gutendorf mit 4:1. „Eia“ Krämer (2), Johann Cichy und der „Boss“ Helmut Rahn erzielten die MSV-Tore. Die Gesamt-Bilanz gegen den KSC fällt seit 1963 (Bundesliga, 2. Liga, DFB-Pokal) allerdings leicht negativ aus: 53 Spiele, 21 Siege, 10 Remis, 22 Niederlagen.

Drei Aufeinandertreffen gab es bislang im DFB-Pokal. Einen satten 4:0 manifestierte der MSV in der 2. Runde 1975/76. Am 18. Oktober 1975 ließ es Ronny Worm mit gleich Treffern krachen, zudem traf Kees Bregman. Eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung kassierte der MSV am 5. Dezember 1981 (3. Runde). Das erste Pokalduell fand in der Erfolgssaison 1965/66 statt: „Lulu“ Nolden entschied per Foulelfmeter am 7. April 1966 zum 1:0-Sieg der Zebras das Viertelfinale und brachte den MSV somit in die Vorschlussrunde.

Nur fünf Tage zuvor fegte MSV die Karlsruher mit 8:2 aus dem Wedau-Stadion. Es war einer der höchsten Siege der Meidericher Vereinsgeschichte. Die Gäste benötigten noch dringend Punkte für den Klassenerhalt, der MSV rangierte im Mittelfeld und konnte befreit aufspielen. In den ersten Minuten ging es noch etwas zögerlich zur Sache. Carl-Heinz Rühl brachte den MSV zwar nach einer Viertelstunde in Führung, doch dann fuhr Karlsruhe zwei erfolgreiche Konter und ging mit 2:1 in Front. Das wollte die MSV-Offensive um Werner „Eia“ Krämer und Horst „Pille“ Gecks aber nicht auf sich sitzen lassen. Noch vor der Pause wurde ein Doppelpack zum 3:2 geschnürt. Nach dem Seitenwechsel spielte der MSV wie aus einem Guss und erhöhte schnell. Krämer und Gecks gelangen an jenem Samstagnachmittag je drei Tore, der vom Elfmeterpunkt stets sichere Ludwig „Lulu“ Nolden erhöhte zum 8:2-Endstand. Der KSC musste eine Packung hinnehmen und konnte durchatmen, dass am Ende der 16. Platz und der damit verbundene Klassenverbleib erreicht wurden. Der MSV beendete die Saison als Achter und als Pokalfinalist.

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