Pokal-Aus beim KSC: Nicht die Spieler entscheiden das Spiel

Was ein Drama! Mit zwei Platzverweisen und einem 0:1 beim Karlsruher SC scheidet der MSV Duisburg aus dem DFB-Pokal aus. Nachdem Goran Sukalo nach 80 Minuten die Gelb-Rote Karte sah, verwertete der KSC zwei Minuten vor dem Ende einen Freistoß, nachdem Sören Brandy seinen Gegenspieler jedoch ohne Foulspiel vom Ball trennte. Anschließend sah Felix Wiedwald die Rote Karte, nachdem er versucht haben soll, den Ball nach Schiedsrichter Tobias Stieler zu werfen.

Jedenfalls entschieden am Ende nicht die Spieler auf dem Rasen diesen Pokalkick ...

Unmittelbar vor der Abfahrt ins Wildparkstadion zu Karlsruhe gab es für Coach Kosta zwei Hiobsbotschaften. Der MSV trauert mit Branimir Bajic um seinen in der Nacht zum Dienstag verstorbenen Vater. Unser Mannschaftskapitän ist natürlich sofort in seine Heimat gereist. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten Branimir und seiner Familie. Er bekommt von uns alle Zeit, die er benötigt“, sagte der ebenfalls tief erschütterte Sportdirektor Ivica Grlic.

Außerdem musste Benni Kern am Mittwochnachmittag ins Krankenhaus gebracht werden. Bei dem Außenverteidiger wurde leider ein Rippenbruch festgestellt. Somit war ein Einsatz gegen den KSC für ihn unmöglich. Für Benni und "Baja" starteten Exe sowie Dustin Bomheuer. Dzemal Berberovic rückte wieder auf die linke Position in der Viererkette, Daniel Brosinski verteidigte dafür rechts. Dustin Bomheuer ersetzte Bajic eins zu eins in der Innenverteidigung. Erfreulich erwähnenswert war dagegen Julian Kochs Rückkehr in den 18er-Kader des MSV Duisburg.

Im Gegensatz zur letzten Begegnung der Zebras gegen die Badener im Wildparkstadion, die bereits nach 17 Sekunden durch Kevin Wolze das erste Tor zu bieten hatte, ist die erste Halbzeit des diesjährigen DFB-Pokalspiels schnell erzählt. Der MSV hatte in Minute neun die erste Chance durch Sören Brandy. Doch der Seitfallzieher des Doppeltorschützen aus Sandhausen ging nur über das Tor von KSC-Keeper Dirk Orlishausen.

Es dauerte genau 40 Zeigerumdrehungen bis der Gastgeber gefährlich vor Felix Wiedwald auftauchte. Philipp Klingmann zog eine Flanke scharf vor den MSV-Kasten, Rouwen Hennings spritzte in den Ball und verlangte Felix Wiedwalds ganzes Können ab. Ohne Tore traten die Mannschaften den Gang zum Pausentee an.

Auch in Durchgang zwei blieb es ein typisches Pokalspiel. Kein Team wollte den entscheidenden Fehler machen. Doch der MSV bekam nun mehr Druck auf den Gegner und hatte durch Adli Lachheb nach 64 Minuten die ganz große Einschussgelegenheit. Ein da Silva-Freistoß segelte in den Strafraum, doch das Abwehr-Zebra bekam nicht genügend hinter die Kugel, sodass sie nur über das KSC-Tor ging.

Nicht einfacher für die Zebras machte es die 80.Minute. Und Schiedsrichter Tobias Stieler, der schon zuvor in einer fairen Begegnung zahllose Gelbe Karten verteilt hatte, hatte maßgeblichen Anteil an einer Wendung zu Gunsten des KSC. Goran Sukalo stoppte einen Konter der Badener vermeintlich mit einem Trikotzupfer. Da unser Mittelfeldspieler bereits mit der gelben Karte vorbelastet war, musste Sukalo bereits frühzeitig mit Gelb-Rot unter die Dusche. Fehlentscheidung.

Und so kam es, wie es kommen musste. Und weiter hatte Stieler entscheidenden Einfluss auf die Partie. Eine astreine Attacke von Sören Brandy wertete er als Freistoß für die Gastgeber. Noch eine Fehlentscheidung. Der anschließende Freistoß besiegelte das Pokal-Schicksal des MSV. Dennis Kempe köpfte den Ball kurz vor dem Ende der Partie in die Maschen von Felix Wiedwald.

Weiter ging es mit den Kuriositäten. In der anschließenden Rudelbildung sah der Sportsmann in Person, Felix Wiedwald, die Rote Karte. Laut Schiedsrichter Stieler soll Felix den Ball nach ihm geworfen haben. Unser Keeper zu der Situation: „Ich kann schon Abwürfe.“ Mit nur neun Spielern gelang den Zebras naturgemäß nicht mehr der Ausgleich und somit muss sich der MSV aus dem Pokal-Wettbewerb verabschieden.

Karlsruher SC – MSV Duisburg 1:0 (0:0)

Karlsruher SC:
Orlishausen – Klingmann, Gordon, Mauersberger, Kempe – Varnhagen (72. Haas), Peitz – Calhanoglu, Alibaz (82. Blum) – Hennings, van der Biezen
MSV: Wiedwald – Brosinski, Lachheb, Bomheuer (90. Müller), Berberovic – Hoffmann, Sukalo – Brandy, da Silva, Exslager – Baljak
Tor: 1:0 Kempe (88.)
Gelb-Rot:Sukalo (80., taktisches Foulspiel)
Rot: Wiedwald (89., Unsportlichkeit)
Zuschauer: 14 921
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

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